Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk und berlinbewegt e.V. gründen „Fördergemeinschaft Bewegungsbaustelle“

Das Deutsche Kinderhilfswerk und berlinbewegt e.V. haben die „Fördergemeinschaft Bewegungsbaustelle“ ins Leben gerufen.

28.04.2014

Die Fördergemeinschaft hat das Ziel, Kitas, Grundschulen und Freizeiteinrichtungen in Berlin bei der Anschaffung einer Bewegungsbaustelle zur Gesundheitsförderung, Bewegungserziehung und Sprachentwicklung zu unterstützen. Insgesamt sollen bis zu 30 Bewegungsbaustellen im Gesamtwert von 50.000 Euro finanziert werden.

Kindertagesstätten, Grundschulen, Vereine und freie Träger in Berlin sind eingeladen, sich um Fördermöglichkeiten zur Anschaffung einer Bewegungsbaustelle zu bewerben. Die Fördergemeinschaft vermittelt Sponsoren und private Geldgeber, die die Einrichtungen beim Kauf einer Bewegungsbaustelle unterstützen. Möglich ist auch die Finanzierung nach dem Bausparmodell. Dabei können sich die Einrichtungen mit einer Anzahlung sofort eine Bewegungsbaustelle anschaffen. Die Restsumme wird dann im Laufe von ein bis zwei Jahren abbezahlt. Partner der Fördergemeinschaft sind die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, die Unfallkasse Berlin und die movy world UG.

„Unsere Kinder verbringen in den Schulen viel Zeit im Sitzen. Mit den Bewegungsbaustellen entstehen ganz neue Möglichkeiten, um das Pensum an täglicher Bewegungszeit zielgerichtet und wirksam zu erhöhen. Ich bedanke mich bei allen Partnern der ‚Fördergemeinschaft Bewegungsbaustelle‘ für ihr Engagement“, sagt Bildungssenatorin Sandra Scheeres.

„Das selbstständige Bauen, Konstruieren und Experimentieren mit der Bewegungsbaustelle vermittelt Kindern die Fähigkeit, Risiken einzuschätzen und Grenzen zu erfahren. Sie ist ein innovatives Instrument der Bewegungsförderung und vermittelt Kindern Bewegungsfreude. Deshalb sind Bewegungsbaustellen so sinnvoll und sollten überall in den Kita- und Schulalltag integriert werden“, betont Claudia Neumann, Spielraumexpertin des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Die Bewegungsbaustelle ist auch ein Instrument zur Förderung der Sprachentwicklung, das sich Lehrer und Erzieher nutzbar machen können. Beim Spiel mit den schweren Baustellenmaterialien lernen die Kinder die Notwendigkeit kennen, sich miteinander zu verständigen, mit anderen zu kooperieren, gegenseitig Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu tragen, aber auch eigene Standpunkte zu vertreten und durchzusetzen“, sagt Stephan Riegger, Geschäftsführer von berlinbewegt e.V.

Heidelore Geitner, Leiterin der Kinder- und Schülerunfallprävention der Unfallkasse Berlin, ergänzt: „Anders als bei festen Spielgeräten auf Spielplätzen lassen sich die Bauteile der Bewegungsbaustelle zu immer neuen Spiellandschaften umbauen. Das schafft ständig neue Herausforderungen und schult die körperlichen Fähigkeiten. Hautnah wird der Umgang mit riskanten Situationen geübt, was letztlich Unfallprävention bedeutet.“

Eine Bewegungsbaustelle besteht aus einfachen Holzbauteilen, die wie überdimensionale Bauklötze zusammensetzbar sind. Sie ist für Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren geeignet. Die Kinder entwickeln, konstruieren und erproben damit Spiel- und Bewegungsräume, die immer wieder umgebaut werden können. Die einzelnen Bauteile kann man alleine nur schwer bewegen. Viel mehr Spaß macht es, mit anderen zu bauen. Es entstehen dabei Bewegungslandschaften, die vielseitig beklettert und bespielt werden können. Die Bewegungsbaustelle fördert nicht nur die Motorik, sondern gleichzeitig die Kreativität und die geistige, soziale und kognitive Entwicklung. Denn wer rückwärts balancieren kann, kann auch rückwärts rechnen. Somit bietet die Bewegungsbaustelle mehr als reine Bewegungsförderung und lässt sich nicht nur im Unterrichtsfach Sport in den Schulalltag integrieren. Kinder erlangen mithilfe der Bewegungsbaustelle technisches Verständnis, sprachliche Kompetenzen oder können mit ihr sogar musizieren.

Redaktion: Uwe Kamp

Back to Top