Jugendpolitik
Deutsches Kinderhilfswerk: Städteplanung muss kinderfreundlicher werden
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Bundesregierung auf, bei der anstehenden Novellierung des Baurechts die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen stärker als bisher zu verankern.
30.01.2013
„Die Städteplanung in Deutschland muss kinderfreundlicher werden. Bisher werden hier die Belange von Kindern und Jugendlichen zu oft ignoriert. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, das Kindeswohl und die Herstellung kindgerechter Lebensbedingungen müssen Leitlinie in der Stadtgestaltung werden“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der heutigen Ausschussanhörung im Deutschen Bundestag zur Novellierung des Baugesetzbuches.
„Wir brauchen dringend ein Umdenken bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in diesem Bereich. Kinder- und Jugendpolitik muss als Querschnittspolitik gesehen werden und sich auch im Baurecht widerspiegeln. Die bisherigen Informationsverfahren sind nicht kindgerecht und müssen reformiert werden. Kinder- und Jugendbeteiligung muss als Qualität wahrgenommen werden. Im Selbstverständnis von Verwaltung und Politik sollte die Haltung entwickelt werden, dass Beiträge der Kinder und Jugendlichen als kreativer Impuls zu verstehen sind und damit Entscheidungsprozesse der Verwaltung positiv beeinflussen können“ so Hofmann weiter.
Mit der Auslegung von Plänen und der Möglichkeit, Stellungnahmen einzureichen werden Kinder ausgeschlossen, die nicht lesen können, aber auch für Grundschulkinder und auch die meisten Jugendlichen ist das beschriebene Verfahren nicht altersangemessen. Dem gegenüber schafft eine Beteiligungskultur, die auch Kinder und Jugendliche einbezieht, lebendige Städte, die für junge Menschen attraktiv sind.
Das Wissen um positive Wirkung von Beteiligungsprozessen mit Kindern und Jugendlichen an Bauplanungen, Stadtentwicklung und Spielorten ist mittlerweile vorhanden. Mit dem Modellprojekt „Kinderfreundliche Stadtgestaltung“ hat das Deutsche Kinderhilfswerk zahlreiche erfolgreiche Projekte begleitet. Es lassen sich dadurch zuverlässige Aussagen über die Anforderungen von Kindern und Jugendlichen, ihr Mitwirkungspotenzial, die bevorzugten Beteiligungsformen und die Nutzung der bestehenden Angebote treffen.
Termine zum Thema
-
09.04.2024
Beteiligung von Kindern im Kinderschutz – wie kann das gehen?
-
15.04.2024
Baukulturelle Bildung in der Kita
-
18.04.2024
Ein Gewinn für Alle – Teilhabe wirkt!
-
19.04.2024
Basiskurs Kindeswohlgefährdung § 8a SGB VIII – Handlungskompetenz im Krisenfall
-
06.05.2024
Symposion 2024: Gesellschaft neu denken - Kinderrechte für alle!
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Mitsprechen, mitbestimmen, mitgestalten – Praxiswissen zu Beteiligung in der Heimerziehung (SOS kompakt, Ausgabe 8)
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Seminarkonzept – Kinderrechtebasierte Demokratiebildung Konzept, Unterrichtsimpulse und Materialien zur Verankerung kinderrechtebasierter Demokratiebildung in der fachschulischen Ausbildung pädagogischer Fachkräfte
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Spielerisch beteiligen! Interaktionsmethoden für einen partizipativen und inklusiven KiTa-Alltag
Projekte zum Thema
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung
-
Sonstige
ZAnK – Zentrale Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte und Mediation
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Mansfeld-Löbbecke-Stiftung
-
Sonstige
Koordinationsstelle Kinderarmut des LVR-Landesjugendamts (Landschaftsverband Rheinland)