Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk gratuliert Schülerinnen und Schülern zu gutem Pisa-Ergebnis

Die Ergebnisse der Pisa-Studie zeigen aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes die hohe Leistungsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern in Deutschland.

03.12.2013

„Es ist sehr erfreulich, dass sich die Schülerinnen und Schüler in Deutschland gegenüber 2009 deutlich verbessern konnten. Das zeigt, dass sich mit modernem Unterricht viel erreichen lässt. Deshalb ist heute der Tag, an dem an erster Stelle den Schülerinnen und Schülern gratuliert werden sollte. Dass es dabei beträchtliche Leistungssteigerungen bei den Schülerinnen und Schülern aus sozioökonomisch schlechter gestellten Elternhäusern gibt, macht besonderen Grund zur Hoffnung. Ein Grund zum Jubeln und Schulterklopfen ist das aber nicht, denn die Pisa-Studie zeigt weiterhin eine starke Abhängigkeit zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg auf. An dieser Stelle braucht es verstärkte politische Anstrengungen, allen Kindern gleiche Chancen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn zu ermöglichen. Ein Verharren im Bereich des OECD-Durchschnitts ist an dieser Stelle zu wenig“, betont Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Das Schulsystem in Deutschland muss alle Kinder und Jugendlichen entsprechend ihren Fähigkeiten optimal fördern. Dazu ist ein nach oben durchlässiges Schulsystem notwendig, das ein längeres gemeinsames Lernen und individuelle Förderprogramme für benachteiligte Schülerinnen und Schüler ermöglicht. Notwendig sind auch der flächendeckende Ausbau von Ganztagsschulen und Lernmittelfreiheit. Das alles kostet natürlich Geld. Deshalb sollte endlich Schluss sein mit dem Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Schulpolitik. Hier müssen Bundestag und Bundesrat handeln“, so Lütkes weiter.

Bessere Bildung und mehr Bildungsgerechtigkeit beginnt aber nicht erst in der Schule. Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes sollte bereits im Bereich der frühkindlichen Bildung ein wesentlicher Fokus liegen. Hier fordert das Deutsche Kinderhilfswerk von Bund, Ländern und Kommunen ein Investitionsprogramm in Höhe von 50 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre. Die öffentlichen Ausgaben für die Angebote der Kindertagesbetreuung sollten um mindestens ein Drittel gesteigert werden. Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität in Kitas weisen den richtigen Weg, sind aber im Umfang viel zu gering. Notwendig sind bundesweite qualitative Mindeststandards in der Kindertagesbetreuung, die im Kinder- und Jugendhilfegesetz festgeschrieben werden müssen und darauf aufbauend ein entsprechendes Qualitätsmonitoring.

Redaktion: Uwe Kamp

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