Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk: Am Welttag der sozialen Gerechtigkeit auch Kinderarmut in Deutschland in den Fokus nehmen

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert am Welttag der sozialen Gerechtigkeit die Bundesregierung auf, endlich wirksame Maßnahmen gegen die Kinderarmut in Deutschland auf den Weg zu bringen.

20.02.2012

„Viele der politisch Verantwortlichen in Deutschland haben sich anscheinend an die hohe Kinderarmut in unserem Land gewöhnt. Natürlich ist die Situation in Deutschland nicht mit der Lage in den ärmsten Ländern der Erde vergleichbar. Aber leider sind wir auch in Deutschland von den auf dem Kopenhagener Weltgipfel für soziale Entwicklung abgegebenen Selbstverpflichtungen noch weit entfernt“, erklärt die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes, Dr. Heide-Rose Brückner. „Nach Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes ist in Deutschland jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Das sind rund 2,7 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Immer mehr Familien in Deutschland geraten ohne eigenes Verschulden in nahezu ausweglose finanzielle Situationen. Hier muss Abhilfe geschaffen werden, damit das Recht von Kindern auf soziale Sicherheit und Chancengleichheit im Sinne des Artikels 27 der UN-Kinderrechtskonvention gewährleistet ist“ so Brückner weiter.

Deshalb fordert das Deutsche Kinderhilfswerk die Bundesregierung auf, umgehend ein Nationales Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut auf den Weg zu bringen. Die Bundesregierung soll dazu gemeinsam mit Ländern und Kommunen ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit konkreten Zielvorgaben vorlegen, mit dem der Kinderarmut wirkungsvoll begegnet werden kann. Dabei muss es sowohl darum gehen, materielle Verteilungsgerechtigkeit herzustellen als auch verbesserte Bildungschancen für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu schaffen. Dazu gehört auch der beim letzten Krippengipfel vereinbarte fristgerechte Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder mit einer gleichzeitigen Qualitätsoffensive für eine bessere frühkindliche Bildung.

Außerdem müssen gezielte Mitbestimmungs- und Mitwirkungschancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen sowie qualifizierte Begleitung bei ihrer Mitwirkung in Kommunen, Schulen und Kindertageseinrichtungen geschaffen werden. Zudem müssen Kinder mit Migrationshintergrund über ein Bildungsprogramm gefördert werden, das um interkulturelle Inhalte ergänzt wird und eine gezielte Sprachförderung sicherstellt.

Redaktion: Uwe Kamp

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