Koalitionsvertrag
Der BVkE sieht Chancen für Kinder, starke Familien und bessere Bildung
Der Koalitionsvertrag verspricht für alle jungen Menschen und deren Familien, unabhängig von ihrer Herkunft, bessere Bildungschancen, Sicherung von Teilhabe, Aufstiegsmöglichkeiten sowie inklusive Bildung. Der Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE) begrüßt den Verzicht der Kostenheranziehung für junge Menschen, die in stationären Einrichtungen oder in Pflegefamilien untergebracht sind. Eine langjährige Forderung wird damit erfüllt.
01.12.2021
Auch in weiteren Handlungsfeldern sehen die Ampelkoalitionäre wichtige Weichenstellungen vor, in welchen der BVkE fachpolitische Position bezieht. Besonders im Bereich der Inklusion, Kinderschutz, Ganztagesbetreuung sowie Fachkräfte sei der BVkE fachpolitisch einzubinden.
Inklusion – Durch umfassende Beteiligung Teilhabe ermöglichen
Bereits in der Gesetzesbegründung zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz heißt es: „In einem weiteren, schnell zu startenden Beteiligungsprozess ist nun auszutarieren, wie der Kreis der Leistungsberechtigten definiert werden soll, wie die Ansprüche künftig ausgestaltet werden und wie die Leistungen konkret aussehen sollen.“ Diese Formulierung nimmt der Koalitionsvertrag auf und strebt die Beteiligung von Ländern, Verbänden und Kommunen an. Dieser Beteiligungsprozess müsse an den bestehenden Strukturen und Initiativen, wie dem Modellprojekt „Inklusion jetzt!“, anknüpfen. Gemeinsam mit öffentlichen und freien Trägern der Jugend- und Eingliederungshilfe, ihren Verbänden und Selbstvertretungen, gelte es die konkrete Ausgestaltung der „inklusiven Lösung“ so schnell wie möglich und mit einer soliden Finanzausstattung auszuarbeiten.
Kindeswohl im Mittelpunkt
Die Forderungen des Koalitionsvertrages stellen den Kinderschutz in den Mittelpunkt. Die Unterstützung und Verbesserung der Kommunikation und Kooperation sowie der bessere Informationsfluss bei Strafverfahren werden ebenso vom BVkE wie von den Koalitionär(inn)en gefordert. Kindeswohl und die Gewährleistung eines gewaltfreien, chancengleichen Aufwachsens benötige intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen und Professionen. In den Einrichtungen und Diensten des BVkE hätten sich wirkungsvolle Standards für fachliches Vorgehen in Kinderschutzfällen etabliert. Gemeinsam mit Politik und Fachöffentlichkeit gelte es diese nun weiterzuentwickeln und auszubauen.
Qualitativer Ausbau der Ganztagesbetreuung
Bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbildung und -betreuung begrüßt der BVkE besonders den Augenmerk auf die qualitative Weiterentwicklung und Erstellung eines gemeinsamen Qualitätsrahmens unter Berücksichtigung der länderspezifischen Ausprägungen. Im BVkE Projekt „Zukunft Ganztagesbetreuung!“
werde mit Best Practice Beispielen genau dieses Vorgehen angestrebt, um die Einführung des Rechtsanspruchs bestmöglich zu begleiten. In der kommenden Legislaturperiode gelte es, sich für eine qualitative Ausgestaltung des Rechtsanspruchs auf allen Ebenen einzusetzen.
Gesamtstrategie in der Fachkräftegewinnung
Schon seit einiger Zeit benenne der BVkE wichtige Stellschrauben zur Bekämpfung des Fachkräftemangels: Steigende Beschäftigungszahlen bei gleichzeitigem Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften, komplexer werdende Arbeitsfelder, Unübersichtlichkeit der Berufszugänge und unzureichende Bezahlung. Diese vier Herausforderungen seien anzugehen, um dem qualitativen wie quantitativen Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe zu begegnen. So begrüße der BVkE ausdrücklich das Vorhaben der zukünftigen Bundesregierung eine Gesamtstrategie
mit allen relevanten Akteur(inn)en des Feldes zu entwickeln und möchte seine Expertise in diesen Prozess proaktiv einbringen.
Mit Blick auf den Koalitionsvertrag stellt der Vorsitzende des BVkE, Dr. Klaus Esser fest: „Die Ampelkoalition stellt vielfache Weichen für eine zukunftsfähige, nachhaltige und inklusive Kinder- und Jugendhilfe. Explizit begrüßt der BVkE die inhaltlichen Rahmungen der zukünftigen Bundesregierung. Nach der Regierungsbildung gilt es nun, konkrete Lösungswege einzuschlagen und mehr Fortschritt für alle jungen Menschen zu wagen.“
Quelle: Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE)vom 25.11.2021
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