Jugendpolitik

Caritas gegen freiwilligen Zivildienst

„Die Überlegungen von Bundesfamilienministerin Schröder, einen bundesweiten freiwilligen Zivildienst einzuführen, haben überrascht“ stellt Caritas-Präsident Peter Neher fest. Sollte es zur geplanten Aussetzung des Wehrdienstes und damit verbunden zu einem Ende des Zivildienstes kommen, müssten die bestehenden und seit Jahren bewährten Jugendfreiwilligendienste ausgebaut werden.

24.08.2010

„Wir brauchen Menschen, die sich aus Eigeninitiative für andere einsetzen und die Zivilgesellschaft mit gestalten wollen“, so Neher. So habe sich das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in seiner Struktur und seinem Charakter als Lerndienst bewährt. Jährlich erhielten 37.000 junge Frauen und Männer die Möglichkeit, sich in verschiedenen sozialen Arbeitsbereichen zu engagieren. Weil die Nachfrage nach Plätzen im FSJ das Angebot bei weitem übersteige, sollte hier investiert werden. „Gelder, die durch das Ende des Zivildienstes frei werden, müssen für das bereits gut funktionierende und erfolgreiche FSJ bereit gestellt werden“, macht Neher deutlich.

Es sei nicht sinnvoll, neben den subsidiär organisierten Jugendfreiwilligendiensten staatliche Zivildienststrukturen als unnötige Parallelstruktur auszubauen. Die Träger des FSJ haben ihren Ausbauwillen vielfach deutlich gemacht und den Transfer von Zivildienstmitteln gefordert. Damit könnten sie kurzfristig das Platzangebot auf 60.000 Stellen ausweiten. Der DCV geht davon aus, dass es zeitnah zu Gesprächen mit allen entscheidenden Akteuren in diesem Bereich kommt.

Herausgeber: Deutscher Caritasverband e.V.

 

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