Jugendpolitik

Bürgerschaftswahlen: Jugend in Hamburg wählt rot-grünen Senat

Vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg am 23. Februar 2020 haben Kinder und Jugendliche bereits gewählt. In neun Wahllokalen erlebten knapp 1.000 junge Menschen bei der U16-Bürgerschaftswahl hautnah, wie eine Wahl funktioniert. Das Ergebnis weicht deutlich von aktuellen Umfragen ab. U16 ist die Variante der U18-Wahl in Ländern und Kommunen, in denen bereits 16-Jährige wählen dürfen.

19.02.2020

Die AfD scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde in Hamburg (4,9 Prozent), die FDP schafft knapp den Sprung in die Bürgerschaft (5,3 Prozent). Vor ihr liegt die Tierschutzpartei (5,9 Prozent). Die SPD wird mit 24,5 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von den Grünen mit 19,1 Prozent. Die CDU kommt an der Elbe auf 16,6 Prozent, die Linke auf 7,3 Prozent.

Ergebnis weicht von aktuellen Umfragen ab

Bei der U16-Wahl setzten sich die Kinder und Jugendlichen intensiv mit den Parteien und Direktkandidat/-innen auseinander. Sie zeigen mit ihrer Wahl, wie die Bürgerschaft aussehen würde, wenn in Hamburg alle abstimmen dürften. Das Ergebnis weicht von aktuellen Umfragen ab. Kinder und Jugendlichen sind deutlich eher bereit, sich auf die Parteienvielfalt einzulassen und ihre Stimmen über die bekannteren Parteien hinaus zu verteilen. Tierschutz ist ihnen dabei offensichtlich ein wichtiges Anliegen. Das zeigen die Ergebnisse.

Die U16-Wahl koordinierte im Rahmen des U18-Wahlprojekts der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Träger des U18-Wahlprojekts auf Bundesebene sind das Deutsche Kinderhilfswerk, wir, die Landesjugendringe, viele Jugendverbände und das Berliner U18-Netzwerk.

Die Ergebnisse der Hamburger U16-Wahl stehen bei der U18-Initiative zur Verfügung.

Hintergrund

U18-Wahlen werden immer neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin abgehalten. Zur Bundestagswahl, Europawahl, Landtagswahlen etc. rücken politische Zukunftsdiskussionen ins Zentrum des öffentlichen Interesses. Das beschäftigt auch Kinder und Jugendliche, sie stellen sich Fragen und äußern politische Wünsche. An diesem Punkt setzt U18 an: Aus Neugierde wächst politische Bildung.

Mit der Anmeldung eines Wahllokals beginnen Kinder und Jugendliche die Vorbereitungen auf ihre eigene Wahl. Ihre selbstbestimmte Meinungsbildung, die Auseinandersetzung mit dem politischen System und Beantwortung ihrer Fragen sind Herzstück der Initiative U18. Eigene Themen und Prioritäten werden erkannt und untereinander diskutiert. Parteiprogramme werden hinterfragt und verglichen, so dass eine Wahlentscheidung getroffen werden kann.

Je nach Altersgruppe, verfügbaren Ressourcen und Engagement werden Aktionen und Events durchgeführt, mit denen die U18-Wähler/-innen auch lokale Politiker/-innen erreichen können. So soll U18 im Optimalfall in beide Richtungen wirken: junge Menschen beschäftigen sich mit Politik - und bringen junge Herzensthemen in die Politik ein!

Weitere Informationen: www.u18.org/willkommen

Quelle: Deutscher Bundesjugendring e.V.

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