Jugendpolitik

BKJ-Studie „Qualität in der Kulturellen Bildung“: Zwischenberichte zu Instrumenten der Qualitätsentwicklung und -sicherung liegen vor

Qualitätssicherung gehört mittlerweile zum Alltagsgeschäft von Einrichtungen und Organisationen der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Dieses Fazit lässt sich aus der telefonischen Mitgliederbefragung ziehen, die im zweiten Halbjahr 2009 durchgeführt wurde. Sie ist Bestandteil der Qualitätsstudie, die auch weitere Bereiche wie Schule, Weiterbildung und Frühförderung einbezieht. Lesen Sie hier erste Ergebnisse der Studie, die die BKJ im Rahmen des Projektes „Qualität in der Kulturellen Bildung“ durchgeführt hat.

03.02.2010

Spätestens seit der Qualitätsoffensive des Bundesjugendministeriums Ende der neunziger Jahre, berichten viele Interviewpartner-/innen, sind Methoden der (Selbst-)Evaluation aus der kulturellen Bildungsarbeit nicht mehr wegzudenken. Fragebögen zur Erhebung der Teilnehmendenzufriedenheit und Veranstaltungsqualität oder die regelmäßige Auswertung von Teilnehmer- und Veranstaltungsdaten für die Programmplanung und Öffentlichkeitsarbeit sind nur zwei unter vielen Beispielen. Der Einsatz von Evaluationsinstrumenten ist nach Auffassung der meisten Befragten genau abzuwägen, denn nicht immer rechtfertigen die Ergebnisse den hohen Arbeitsaufwand.

Auch Auflagen zur Qualitätssicherung im Rahmen staatlicher Förderprogramme nehmen zu. Beispielsweise haben sich Freiwilligendienste für das „Freiwillige soziale Jahr in der Kultur“ einem Qualitätsentwicklungsprozess nach einheitlichen Standards zu unterziehen. In immer mehr Bundesländern gehen die für Kulturelle Kinder- und Jugendbildung zuständigen Landesbehörden dazu über, mit den Trägern Fördervereinbarungen einschließlich umfangreicher Maßnahmen zur Qualitätssicherung abzuschließen.

Zertifizierungsverfahren zur Qualitätsprüfung durch externe Stellen sind in der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung bisher selten anzutreffen. In der beruflichen und allgemeinen Weiterbildung müssen sich vergleichsweise viele öffentlich geförderte Einrichtungen gesetzlich vorgeschriebenen Zertifizierungsauflagen stellen. Für Träger Kultureller Bildung können diese Bestimmungen relevant werden, wenn sie sich an entsprechenden Förderprogrammen beteiligen wollen.

Einen anderen Zugang zum Qualitätsthema bieten beispielsweise kulturelle Wettbewerbe als Auszeichnung einer ästhetischen Produktqualität oder der Kompetenznachweis Kultur, der als Bildungspass von kulturpädagogischen Fachkräften bzw. Einrichtungen an Kinder und Jugendliche vergeben wird. Diese Ansätze, so eine wichtige Schlussfolgerung der Mitgliederbefragung, werden bisher weniger als Instrumente der Qualitätssicherung betrachtet wie beispielsweise Verfahren zur Optimierung organisatorischer Prozesse. „Was unter kulturpädagogischer Perspektive alles zur Qualitätssicherung gehört“, so Hildegard Bockhorst, Geschäftsführerin der BKJ, „muss noch intensiver in den Qualitätsdiskurs eingebracht werden. Dazu konnten die Interviews wichtige Hinweise geben.“

Diese und weitere Ergebnisse werden in einer Gesamtdokumentation im Mai 2010 veröffentlicht. Auf der Internetseite der BKJ stehen zum jetzigen Zeitpunkt zwei Zwischenergebnisse der Studie als Download bereit:

Zwischenbericht zur Bestandsaufnahme bei den Mitgliedern in der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung vom (September 2009)

Der Bericht behandelt neben allgemeinen Ausführungen zum Qualitätsthema ausführlich die Ergebnisse der Mitgliederbefragung.

Teilbericht Qualitätssicherung in der Weiterbildung: Rahmenbedingungen, Konzepte und Verfahren (Januar 2010)

Der Bericht enthält eine systematische Darstellung und Materialiensammlung der vielfältigen Ansätze zur Qualitätssicherung in der beruflichen, politischen und allgemeinen Weiterbildung. 

Die Dokumente der Materialiensammlung stehen Ihnen ebenfalls auf den Seiten der BKJ zum Download zur Verfügung.

Kontakt und weitere Informationen:

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Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung
Studie >> Qualität in der Kulturellen Bildung
Ulrike Münter, wiss. Mitarbeiterin
Fon: 02191.79 43 97
Fax: 02191.79 43 89
E-Mail: muenter@bkj.de

Quelle: BKJ, Newsletter - Kulturelle Bildung - 2. Februar 2010

 

Redaktion: Astrid Bache

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