Jugendpolitik

Bayern: Jugendarbeit lebt Demokratie

Gegen menschenfeindliche, diskriminierende Tendenzen werde man im Schulterschluss vorgehen – so das Resümee der Teilnehmenden des Jugendpolitischen Jahresauftakts des Bayrischen Jugendrings (BJR). Der BJR hielt außerdem fest, welche Punkte in den Sondierungsergebnissen im Hinblick auf jugendpolitische Veränderungen aus seiner Sicht fehlen.

08.02.2018

Haltung zeigen gegen Rechtsextremismus und Populismus im Wahljahr 2018 – die Teilnehmenden des Jugendpolitischen Jahresauftakts waren sich einig, dass dies die Jugendarbeit und die Politik besonders herausfordern wird. Vertreter/-innen von Jugendringen und -verbänden diskutierten am 26. Januar mit den jugendpolitischen Sprecher(inne)n der Landtagsfraktionen in Bayern beim Jugendpolitischen Jahresauftakt 2018 des Bayerischen Jugendrings (BJR).

Jugendarbeit lebt Demokratie

„Jugendarbeit lebt Demokratie: Sie befähigt junge Menschen dazu, sich an Entscheidungen zu beteiligen und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen“, sagte BJR-Präsident Matthias Fack in seiner Begrüßung. Veränderungen im Parteiensystem und in der politischen Kultur führten allerdings dazu, dass neue Wege in der Gestaltung von Politik und Gesellschaft eingeschlagen werden müssen. "Demokratiebildung heißt, junge Menschen gegen rassistisches und menschenfeindliches Gedankengut stärken, soziale Teilhabe ermöglichen, eigene Interessen formulieren", so Fack.

Das muss sich Jugendpolitisch ändern

Als durchaus positiv bewertete Fack im Hinblick auf junge Menschen Passagen im 28-seitigen Sondierungspapier von CSU, CDU und SPD, sodass junge Menschen „ihre Hoffnungen auf Europa setzen können“, „gute Jobs finden“ und sich „frei und mobil in Europa bewegen können“. Auch die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz und die Ausführungen zur Extremismusprävention seien zukunftsgerichtet. Aus Sicht des BJR fehlen jedoch:

  • die Einführung eines wirksamen Jugendchecks für Gesetzesvorhaben auf allen Ebenen
  • eine SGB VIII-Reform, die Inklusion konsequent berücksichtigt
  • die Absenkung des Wahlalters auf das 14. Lebensjahr
  • den Ausbau und die Weiterentwicklung des Bundesprogramms Demokratie leben!
  • die Förderung einer neuen, starken EU-Jugendstrategie
  • der Schutz und die Unterstützung von minderjährigen Flüchtlingen

Gegen diskriminierende Tendenzen im Schulterschluss vorgehen

Vertreter/-innen von Jugendverbänden, Jugendringen und Partnerorganisationen diskutierten mit den jugendpolitischen Sprecher(inne)n Kerstin Celina (Bündnis 90/Die Grünen), Eva Gottstein (Freie Wähler) und Herbert Woerlein (SPD) sowie dem sozialpolitischen Sprecher der CSU, Joachim Unterländer. Neben den Herzstücken – gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendliche, Räume für Jugendarbeit, bezahlbares Wohnen und öffentlicher Nahverkehr – war in der Fishbowl-Diskussion ein Thema zentral: Wie mit Hassparolen und populistischen Äußerungen umgehen, denen sich zunehmend auch die Jugendarbeit ausgesetzt sieht? Gegen menschenfeindliche, diskriminierende Tendenzen werde man im Schulterschluss vorgehen, lautete das Resümee, bei dem sich alle Teilnehmenden über Parteiprogramme hinweg einig waren.

Quelle: Bayrischer Jugendring vom 26.01.2018

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