Jugendpolitik

AWO Bundesverband: Kinderarmut darf nicht hingenommen werden

In Deutschland leben mehr Kinder in Familien, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind. Der AWO Bundesvorsitzende kommentiert die aktuellen Berechnungen der Bertelsmann Stiftung und fordert mehr Einsatz der Bundesregierung im Kampf gegen Kinderarmut.

13.09.2016

Der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler kommentiert die veröffentlichte <link https: www.jugendhilfeportal.de politik kinder-und-jugendpolitik artikel bertelsmann-stiftung-kinderarmut-nimmt-in-deutschland-zu _blank external-link-new-window zum auf den seiten der>Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema Kinderarmut. Diese zeigt, dass der Anteil der Kinder, deren Familien auf Hartz IV angewiesen sind, in den vergangenen fünf Jahren gestiegen ist:

"Die Folgen von Kinderarmut zu bekämpfen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Leider hat man den Eindruck, dass die Bundesregierung dieses sozial- und bildungspolitische überaus wichtige Thema vernachlässigt. Kinderarmut darf aber nicht einfach hingenommen werden. Hier ist die Bundesregierung dringend aufgefordert, zu handeln.

Die Verbesserung von materieller Armut ist ein Schritt, aber nicht die alleinige Lösung für Kinder und deren Familien aus der Armutsfalle zu entkommen. Die AWO sieht die Lösung in einer Stärkung solcher Einrichtungen, wie Kitas, Jugendzentren und Familienberatungen. So ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Eltern für ein ausreichendes Familieneinkommen sorgen oder aber notwendige Qualifizierung- oder Weiterbildungsangebote wahrnehmen können, eine wohnortnahe und qualitativ gute Kinderbetreuung.

Starke Institutionen können Kindern das bieten, was sie zu Hause eventuell nicht bekommen können. Das Netz von Institutionen, die Familien, Kindern und Jugendlichen beratend und unterstützend zur Seite stehen, muss so dicht werden, dass jede Familie, die Hilfe benötigt, diese auch bekommt. Dafür muss die Zahl der pädagogischen Fachkräfte dringend erhöht werden. Jeder Euro, der in Kinder investiert wird, muss als Investition in die Zukunft verstanden werden. Nur so können soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit hergestellt werden."

Quelle: AWO Bundesverband e.V. vom 12.09.2016

Redaktion: Kerstin Boller

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