Coronavirus

aej: Interessen von Kinden und Jugendlichen berücksichtigen

Der Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), Mike Corsa, stimmt den jüngsten Äußerungen der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßman zur Corona-Krise zu. Auch er betont, dass Kinder und Jugendliche in ihren Begegnungsmöglichkeiten noch sehr eingeschränkt sind. In Politik und Öffentlichkeit werde kaum wahr- und ernstgenommen, dass Kindern und Jugendliche wichtige Impulse für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit verloren gegangen sind.

03.06.2020

Kinder- und Jugendliche dürfen nicht Schlusslicht bleiben

Margot Käßmann bringt es laut aej-Generalsekretär Mike Corsa prominent auf den Punkt: Kinder und Jugendliche sind das Schlusslicht, wenn es darum geht, das Leben schrittweise zu normalisieren. Erwachsenen steht die Welt wieder weitgehend offen. Einkaufszentren, Restaurants und Biergärten laden wieder ein, die Fußballbundesliga spielt wieder, Freizeitparks und Sportstudios öffnen die Türen. Und Kinder- und Jugendliche? Seit zweieinhalb Monaten sitzen sie überwiegend zu Hause, können die für ihr Leben so wichtigen Freundinnen und Freunde nicht treffen. Viele haben keinen Garten, leben in beengten Verhältnissen mit erhöhten Stressfaktoren.

Begegnungsmöglichkeiten wichtig für Persönlichkeitsentwicklung

Gerade die Angebote und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit werden nur sehr zögerlich geöffnet – während Erwachsene ihr Leben außerhalb der eigenen vier Wände wieder umfangreich gestalten können. Die Begegnungsmöglichkeiten in Schulen bleiben extrem reduziert – was zählt ist die Beschulung. In Politik und Öffentlichkeit wird kaum wahr- und ernstgenommen, dass Kindern und Jugendliche dadurch wichtige Impulse für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit verloren gehen.

Deshalb müssen bei allen weiteren Maßnahmen zur Normalisierung des Lebens, die Folgen für Kinder und Jugendliche ebenso berücksichtigt werden wie die Folgen für die Wirtschaft und für gesundheitliche Risikogruppen. Fachpolitiker/-innen und die Fachverwaltung müssen an den Tisch der Krisenstäbe. Politische Fachgremien und die Interessenvertretungen von Kindern und Jugendlichen dürfen nicht nachlassen, dieses eklatante Defizit lautstark zu kritisieren. Kinder- und Jugendliche dürfen nicht Schlusslicht bleiben.

Über die aej

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) ist der Zusammenschluss der Evangelischen Jugend in Deutschland. Als Dachorganisation vertritt die aej die Interessen der Evangelischen Jugend auf Bundesebene gegenüber Bundesministerien, gesamtkirchlichen Zusammenschlüssen, Fachorganisationen und internationalen Partnern. Ihre derzeit 32 Mitglieder sind bundeszentrale evangelische Jugendverbände und Jugendwerke, Jugendwerke evangelischer Freikirchen und die Kinder- und Jugendarbeit der Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Acht evangelische oder ökumenische Verbände, Einrichtungen und Fachorganisationen sind als außerordentliche Mitglieder angeschlossen. Die aej vertritt die Interessen von ca. 1,35 Millionen jungen Menschen.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) vom 30.05.2020

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