Jugendpolitik

500 junge Menschen aus Europa entwickeln Ideen für den Frieden

Was bedeutet heutzutage „Frieden in Europa“? Vom 14. bis 18. November 2018 werden 500 junge Menschen aus insgesamt 39 Ländern in Berlin zur internationalen Jugendbegegnung „Youth for Peace – 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg, 100 Ideen für den Frieden“ zusammenkommen. Die von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 22 Jahren erarbeiteten Ideen und Vorschläge zur Gestaltung einer friedlichen und konfliktfreien Zukunft in Europa und in den Beziehungen unseres Kontinents mit seinen Nachbarn werden im Rahmen der Abschlussveranstaltung an Politiker(inne)n überreicht und gemeinsam diskutiert.

27.07.2018

Drei Tage lang werden die Jugendlichen in Workshops konkrete Ideen für den Frieden erarbeiten und gemeinsam Anstrengungen unternehmen, einer europäischen und transnationalen Gedenkkultur den Weg zu bereiten. Ihnen stehen dabei geschulte Jugendleiterinnen und Jugendleiter zur Seite. Eingerahmt werden die Workshops zur Eröffnung und zum Abschluss von zwei feierlichen Veranstaltungen, an denen ranghohe Politiker, darunter insbesondere Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesaußenminister Heiko Maas, teilnehmen werden. Zum Abschluss werden die jungen Menschen den Politikern ihre Vorschläge überreichen und mit ihnen darüber diskutieren. So erhält die Jugend eine Stimme bei der Gestaltung einer friedlichen und konfliktfreien Zukunft in Europa und in den Beziehungen dieses Kontinents mit seinen Nachbarn.

Neue Blickwinkel auf den Ersten Weltkrieg und gemeinsames Erinnern

Eine gezielte Herausforderung für die Teilnehmenden, und in dieser Größenordnung einmalig, wird die Aus­einandersetzung mit den vielfältigen Sichtweisen auf die Ereignisse am Ende des Ersten Weltkriegs sein. Was sind die Auswirkungen auf die betroffenen Länder, bis heute? Wie gelangen wir vom Krieg zum Frieden? Was bedeutet heutzutage der Begriff „Frieden in Europa“? Die Zukunft des Kontinents und die Beziehungen zu seinen östlichen und südlichen Nachbarländern sind ein weiteres zentrales Thema. Mit der langjährigen Erfahrung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) in der Friedenspädagogik und Erinnerungsarbeit sowie im interkulturellem Lernen wird das multiperspektivische Erlebnis der Teilnehmenden zu einem Erinnern beitragen, das über nationale oder bilaterale Sichtweisen hinausgeht.

500 Teilnehmende spiegeln die Vielfalt Europas

Insgesamt 500 Teilnehmende im Alter von 15 bis 22 Jahren aus 39 Ländern wurden unter den 1.600 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt. Darunter sind rund 100 Schülerinnen und Schüler von rund 100 Schulen in Deutschland und Frankreich, die im Rahmen einer Schulinitiative der Französischen Botschaft/ Institut français Deutschland, mit Unterstützung der Mission du Centenaire (Arbeitsstab Hundertjahrfeier) und in Zusammenarbeit mit den Bildungsministerien der 16 Bundesländer, dem französischen Bildungsministerium und der französischen Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (AEFE) ausgewählt wurden, als „Botschafterinnen und Botschafter für den Frieden“ ihre Projekte für den Frieden vorzustellen. Als Bürgerinnen und Bürger von morgen leisten sie bereits jetzt ihren Beitrag zu diesem Gestaltungsversuch einer gemeinsamen, auf Völkerverständigung ausgelegten Zukunft.

Fünf intensive Jahre im Zeichen des Friedens und der Jugend

„Youth for Peace – 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg, 100 Ideen für den Frieden“ bildet den Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen und Projekten zum Ersten Weltkrieg, die in den vergangenen fünf Jahren stattfanden: 2014 überbrachten rund 100 junge Menschen aus Frankreich und Deutschland am Hartmannswillerkopf im Elsass, einem der am blutigsten umkämpften Orte des Krieges, den Staatschefs beider Länder, Joachim Gauck und François Hollande, ihre Friedensbotschaft. 2016 setzten 4.000 Jugendliche an der Gedenkstätte in Verdun in Anwesenheit des französischen Präsidenten François Hollande, der Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreicher Mitglieder beider Staatsregierungen ein buntes Zeichen für den Frieden.

Seit 2014 und bis Ende des Jahres fördert das DFJW darüber hinaus insgesamt 100 „Projekte für den Frieden“, organisiert von Schulen, Vereinen und Jugendverbänden, die diesem Aufruf des DFJW gefolgt sind. Zahlreiche innovative und zukunftsgewandte Projekte sind dabei entstanden. Gefördert wurden Initiativen, die Ansätze oder Instrumente zur Unterstützung der Erinnerungsarbeit anwandten und sich der Vermittlung friedlicher Werte widmeten. Eine Forschergruppe wird diese Projekte evaluieren und ihren Beitrag zum Aufbau einer gemeinschaftlichen Erinnerungskultur angesichts der gemeinsamen Geschichte identifizieren.

Eine außergewöhnliche, internationale Kooperation

Die Großveranstaltung in Berlin steht unter der Schirmherrschaft des Auswärtigen Amtes und der Mission du Centenaire de la Première Guerre mondiale. Sie wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk in enger Zusammenarbeit mit dem Institut français Deutschland, der französischen Botschaft in Deutschland, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und dem Office national des anciens combattants et victimes de guerre durchgeführt. Partner des Projekts sind acht bi- und multilaterale Jugendorganisationen, die Körber-Stiftung, der Bundesarbeitskreis „Arbeit und Leben e.V.“, die Agentur „Jugend für Europa“ und IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Quelle: Deutsch-Französisches Jugendwerk vom 24.07.2018

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