Jugendpolitik

15. DJHT: Eine positive Bilanz

Europas größter Jugendhilfe-Gipfel ist in Berlin zu Ende gegangen. Nahezu 50.000 Besucher waren zum 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) auf das Messegelände gekommen.

05.06.2014

Drei Tage lang stand der zentrale Seismograph für alles, was Kinder und Jugendliche bewegt, in der Hauptstadt: Berlin war Mekka der Kinder- und Jugendhilfe – die Plattform für Initiativen, Innovationen, Impulse und Ideen rund um die „Generation U27“. Vom Sozialarbeiter im Jugendzentrum bis zur Kita-Erzieherin, vom Streetworker bis zum Jugendamtsleiter – der DJHT war „Pflichttermin“ für alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Die Organisatoren des DJHT zogen heute eine positive Bilanz: „Von Berlin aus geht ein Impuls in die ganze Republik“, sagte Prof. Dr. Karin Böllert. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ sprach von einem „starken Rückenwind von der Spree für die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland“. Dabei stehe eine Botschaft klar im Mittelpunkt: „Kein Kind und kein Jugendlicher darf in unserer Gesellschaft verloren gehen. Kinder und Jugendliche sind Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft“, so Prof. Böllert. Um Gegenwart und Zukunft müsse man sich allerdings ständig und intensiv kümmern. Das Motto des 15. DJHT sei dabei Programm: „24/7 – Kinder- und Jugendhilfe. viel wert. gerecht. wirkungsvoll. “

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat dabei insbesondere die bundesweit mehr als 800.000 Menschen im Blick, die es sich zur Hauptaufgabe im Leben gemacht haben, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, ihnen zu helfen, sie zu fördern: von der Erzieherin im Kindergarten über den Sozialpädagogen an der Schule, vom Streetworker bis zum Sozialarbeiter im Jugendamt und Jugendzentrum. „Sie alle arbeiten in einer Zukunftsbranche – in einem Bereich, in dem wie nirgendwo sonst die Weichen für unsere Zukunft gestellt werden: bei den Kindern und Jugendlichen. Und sie arbeiten in einer Branche mit Zukunft“, so Prof. Dr. Karin Böllert.

Nach Angaben der AGJ-Vorsitzenden werden heute rund 32,3 Milliarden Euro pro Jahr in die Kinder- und Jugendhilfe investiert. Eine Summe, von der „jeder Euro gut angelegt ist“. Dennoch könne Deutschland bei der Kinder- und Jugendhilfe noch besser werden: „Einen enormen Nachholbedarf gibt es beispielsweise bei der Schulsozialarbeit. Der ‚Ingenieur des Sozialen’ ist auf den meisten Schulhöfen immer noch die Ausnahme. Er muss zur Regel werden“, so Prof. Böllert. Die AGJ-Chefin bezeichnete die Kinder- und
Jugendhilfe zum Abschluss des DJHT als „eine der bedeutenden Zukunftsbranchen in Deutschland“.

350 Aussteller aus der gesamten Bundesrepublik präsentierten sich auf der DJHT-Fachmesse. Darüber hinaus gab es auf 270 Fachveranstaltungen zeitgleich Know-how für die Praxis – von der „Firewall gegen Cyber-Mobbing“ bis zum Kinderschutz in Pflegefamilien. Von der Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bis zur Hilfe für junge Menschen in Wohnungsnot. Das DJHT-Spektrum reicht von A wie Adoption bis Z wie Zentrum für Frühe Hilfen, das beispielsweise Trainingskurse für werdende Eltern macht. Die Kindertagespflege gehört genauso dazu wie die Sucht-Prävention bei Drogen, Alkohol, Internet oder Glücksspiel. Der DJHT ist damit die größte Fortbildungsveranstaltung für Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Pädagogen.

„Der Kinder- und Jugendhilfetag war auch ein riesiges Klassenzimmer, wo viele vieles gelernt und mit nach Hause genommen haben“, sagte Prof. Dr. Karin Böllert. Der DJHT sei Informationspool, Ideenbörse und Kontaktpflaster gewesen – und das auf 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. „Das ist – sportlich gedacht – die Fläche von drei Fußballfeldern oder 1.230 Fußballtoren“, so Prof. Böllert. Die AGJ-Vorsitzende sprach von einem „kräftigen Schub und wichtigen Signal" für die Kinder- und Jugendhilfe durch den Besuch von Bundespräsident Gauck und Bundesfamilienministerin Schwesig.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe-AGJ vom 05.06.2014

Back to Top