Familienpolitik

Zukunftsreport Familie 2030: "Auch an die Familien von morgen denken“

Eine zukunftsorientierte Familienpolitik gibt Familien Sicherheit und Chancen. Sie kann die Erwerbstätigkeit von Müttern, das Haushaltseinkommen der Familien und das gesamtwirtschaftliche Wachstum steigern. Zu diesem Ergebnis kommt der Zukunftsreport Familie 2030, den Bundesfamilienministerin Schwesig vorgestellt hat.

16.09.2016

"Familien stehen im Zentrum der Gesellschaft und sind vom Wandel betroffen", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. (<link https: www.jugendhilfeportal.de politik familienpolitik artikel zukunftstag-familie-2030-sicherheit-und-chancen-fuer-familien external-link-new-window zur grundsatzrede der>jugendhilfeportal.de berichtete) Gute Familienpolitik müsse deshalb an die Familien von heute und auch an die Familien von morgen denken.

Drei Punkte seien ihr in der Familienpolitik besonders wichtig: "Mehr Zeit für die Familie, gute Kinderbetreuung und Bildung sowie Familienleistungen, die gezielt Kinderarmut bekämpfen", so die Ministerin.

Familien sind vom Wandel betroffen

Der Zukunftsbericht beschreibt aktuelle Trends in Familienleben, Partnerschaftlichkeit, Beschäftigung und Arbeitswelt. Er zeigt in einem Zukunftsszenario für das Jahr 2030 mögliche positive Effekte auf, die eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Familienpolitik hätte.

Wichtig ist es, die ehe- und familienbezogenen Leistungen so auszugestalten, dass beide Partner in existenzsicherndem Ausmaß erwerbstätig sein können, heißt es in dem Bericht. Durch Maßnahmen die Eltern in ihrer Erwerbstätigkeit individuell stärken, die Vereinbarkeit verbessern und Partnerschaftlichkeit fördern, kann das Haushaltseinkommen von Familien steigen. Gleichzeitig wird die Zahl armutsgefährdeter Eltern und Kinder zurückgehen und sich das Bruttoinlandsprodukt spürbar erhöhen.

Zukunftsorientierte Familienpolitik

Mit einer zukunftsorientierten Familienpolitik lässt sich laut der Studie die Erwerbstätigenquote von Müttern bis 2030 um 11,6 Prozentpunkte auf 78,2 Prozent steigern und die Wochenarbeitszeit deutlich auf rund 31 Wochenstunden ausweiten.

Die Väter könnten ihre überlange Arbeitszeit wunschgemäß auf unter 39 Stunden reduzieren. Allein durch partnerschaftlichere Aufteilung der Arbeitszeit von Müttern und Vätern kann das Haushaltseinkommen um bis zu 3,2 Prozentpunkte steigen.

Potenziale nutzen

Die Mehrarbeit der Mütter würde die Reduktion der Arbeitszeit der Väter nicht nur ausgleichen, sondern sogar überkompensieren. Insgesamt könnte dadurch das Arbeitsvolumen um 3,3 Prozentpunkte und das Bruttoinlandsprodukt um 69 Milliarden Euro gesteigert werden, so die Studie.

"Der Zukunftsreport bestätigt: Wir sind auf dem richtigen Weg - aber es gibt noch viele ungenutzte Potenziale", so Schwesig. Eine Familienarbeitszeit mit einem Familiengeld und eine Modernisierung des Unterhaltsvorschussgesetzes seien erste wichtige Schritte auf diesem Weg. "Und wir müssen die Geringverdienerfamilien stärker in den Blick nehmen, damit mehr Kinder vor Armut bewahrt werden. Die Erwerbstätigkeit muss sich immer für beide Eltern lohnen", sagte die Ministerin.

Der Zukunftsreport Familie 2030 wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt von der Prognos AG in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 15.09.2016

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