Familienpolitik

Startschuss für Ausbau und flächendeckende Umsetzung von familyNET in Baden-Württemberg

Ziel des landesweiten Projekts familyNET ist es, Unternehmen Beratung und Coaching anzubieten, um sie individuell und betriebsspezifisch bei der Entwicklung und Einführung einer familienbewussten Personalpolitik zu unterstützen.

11.04.2012

„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer mehr zum Standortfaktor Nummer Eins für unsere Wirtschaft. Deshalb unterstützen wir kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung familienbewusster Personalpolitik“, betont Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid. „Familienbewusste Betriebe steigern ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte und erleben einen deutlichen Imagegewinn“, sagt der Präsident der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände - Arbeitgeber Baden-Württemberg, Prof. Dr. Dieter Hundt.

Im Rahmen des Projekts sollen bis Ende 2014 insgesamt 2.000 Betriebe aller Branchen erreicht werden. „Wir freuen uns, dass das Projekt familyNET ausgebaut und nun landesweit in zwölf Regionen umgesetzt wird“, erklärt Hundt. „Damit sind die letzten weißen Flecken von der Landkarte verschwunden.“ familyNET organisiert regionale Netzwerke mit Unternehmen, Kommunen und anderen Institutionen, um einen Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. Veranstaltungen und Seminare bieten Personalverantwortlichen Informationen und Lösungsstrategien für eine familienbewusste Personalpolitik im Unternehmen. Über einen landesweiten Wettbewerb können sich Unternehmen mit dem familyNET-Award für ihre innovativen Maßnahmen auszeichnen lassen. Zudem wird ein Prädikat für eine familienbewusste Unternehmenspolitik vergeben.

Betriebsnahe und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind neben einer familienbewussten Personalpolitik unabdingbar, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen. Individuelle Absprachen, schnelle und direkte Hilfe - beispielsweise bei einer Notfallbetreuung - sind gerade in kleineren Unternehmen gefragt. Vorteilhaft kann es auch sein, im Firmenverbund zu agieren und gemeinsam beispielsweise Ferienbetreuungen, Schulkind- und Notfallbetreuungen zu organisieren oder Belegplätze einzukaufen.

Nicht nur Familien mit Kindern sind auf familienfreundliche Maßnahmen in den Betrieben angewiesen, sondern verstärkt auch Beschäftigte, die pflegebedürftige Angehörige betreuen. Dazu gehören entsprechende Bedingungen bei der Arbeitszeitregelung, der Arbeitsorganisation, der Elternzeit und bei den Wiedereinstiegsmöglichkeiten nach einer familiär bedingten Pause.

Kleine und mittlere Unternehmen verfügen häufig nicht über die personelle Ausstattung eines Großunternehmens und benötigen schnelle, direkte und unbürokratische Unterstützung. Ihnen können im Rahmen des Projekts individuelle Lösungen unter anderem hinsichtlich der Arbeitszeit, Arbeitsorganisation und der Organisation von Weiterbildung aufgezeigt und die Vernetzung mit anderen Unternehmen ermöglicht werden.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert das Projekt familyNET im Zeitraum 2012 - 2014 insgesamt mit rund 1,15 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (rund 790.000 Euro) und Landeskofinanzierungsmitteln (315.000 Euro). Darüber hinaus beteiligen sich an der Finanzierung der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V. - Südwestmetall und der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e. V. mit insgesamt rund 470.000 Euro. Die BBQ Berufliche Bildung gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Bildungswerkes der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V., setzt das Projekt familyNET um. Kooperationspartner ist der Landesfamilienrat Baden-Württemberg.

Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

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