Familienpolitik
Saarland: Kooperation für Familienfreundlichkeit in Betrieben unterzeichnet
Sozialministerin Monika Bachmann schließt einen weiteren Kooperationsvertrag mit der IHK und saar.is zur Förderung der Familienfreundlichkeit in saarländischen Betrieben.
08.02.2016
"Erwerbsfähige Frauen und Männer von heute wünschen sich, Familie und berufliches Fortkommen in Einklang zu bringen", äußerte Familien- und Frauenministerin Monika Bachmann am Rande der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der IHK, saar.is und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. "Unternehmen müssen sich bewusst machen, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf für die Menschen in unserem Land ist – nicht nur zur Organisation des Alltags, sondern auch als persönlichem Lebensentwurf", sagte Bachmann. "Nur wer sich als Arbeitgeber flexibel und familienfreundlich zeigt, wird in Zukunft im Wettbewerb um die besten Fachkräfte mithalten können. Eine familienorientierte Personalpolitik nützt den saarländischen Familien und der saarländischen Wirtschaft gleichermaßen."
Christoph Lang, Geschäftsführer von saar.is, ergänzt: "Bei uns im Saarland ist die Beschäftigungsquote von Frauen mit aktuell knapp 48% noch immer viel zu niedrig. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen es schaffen, frauen- und familienfreundliche Unternehmenskulturen zu einem Standortvorteil der Saarwirtschaft zu machen. Frauen- und Familienfreundlichkeit sind nämlich entscheidende Faktoren, wenn Unternehmen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren wollen. Und diese Arbeitgeber-Attraktivität wird in Zukunft zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im immer härteren Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte. Deshalb werden wir uns auch in Zukunft mit aller Kraft für dieses Ziel engagieren."
Dr. Heino Klingen, Hauptgeschäftsführer der IHK, fügt hinzu "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Standortfaktor, dem im Wettbewerb der Regionen um qualifizierte Arbeitskräfte eine immer größere Rolle zukommt. Mit der heutigen Vereinbarung wollen wir diesen Faktor stärken. Eine bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf hilft zudem, den vielfach beklagten Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern ein Stück weit zu verringern. Denn je kürzer die familienbedingten Erwerbsunterbrechungen von Frauen sind, desto größer sind ihre Karrierechancen."
Servicestelle Arbeiten und Leben im Saarland
Im Saarland wird bereits seit 2008 mit der Servicestelle Arbeiten und Leben im Saarland (ALS) eine gezielte Beratung für Unternehmen zur Einführung familienfreundlicher Maßnahmen angeboten und für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf geworben. Mittlerweile konnten bereits 173 Unternehmen im Saarland mit dem Gütesiegel "Familienfreundliches Unternehmen" zertifiziert werden – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr sich saarländische Unternehmen für das Thema engagieren. Das Gütesiegel geht zurück auf eine gemeinsame Initiative von IHK, HWK, saar.is und Landesregierung. Auch am Wettbewerb "Unternehmen Familie", den IHK, HWK und VSU alle zwei Jahre ausloben, steigen die Teilnehmerzahlen rapide.
Familienministerin Bachmann verwies darauf, dass dem Mangel an Fach- und Führungskräften auch entgegenwirkt werden könne, wenn Arbeitgeber das Potential bestens ausgebildeter, erwerbsfähiger Frauen noch besser ausschöpften und gleichzeitig auch Vätern die Chance eröffneten, ohne Nachteile im beruflichen Fortkommen ihre Erziehungsverantwortung wahrzunehmen, um Zeit mit ihren Kindern und der Familie verbringen zu können.
Auch bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sei noch Handlungsbedarf. "Es ist festzustellen, dass die Pflege eines Familienmitglieds nicht länger die Ausnahme darstellt und dass dies insbesondere ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betrifft", so die Ministerin.
"In der Kooperationsvereinbarung mit saar.is zur weiteren Zusammenarbeit bei der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in saarländischen Betrieben werden wir deshalb gemeinsame Ziele im Sinne unseres Familienpolitischen Programms "Unser Saarland – unsere Zukunft – unsere Familien - Familienfreundliches Saarland 4.0" vom 3. Februar 2015 festschreiben. Als gemeinsame Kernziele in der Zusammenarbeit – insbesondere in der durch den Europäischen Sozialfonds, der IHK und dem Land geförderten Servicestelle "Arbeiten und Leben im Saarland" – haben wir daher die Handlungsfelder "Demografischer Wandel und Bewusstseinsbildung in Unternehmen für die Erschließung des vorhandenen Fachkräftepotentials", "Familienbewusste Arbeitszeit", "Väterverantwortung" und "Betriebsnahe Kinderbetreuung" definiert."
"Jede Maßnahme, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Menschen in unserem Land verbessert, hilft auch dabei, die wirtschaftliche Existenzgrundlage für Familien zu sichern. Und diese ist Grundlage für Lebensqualität in unserem Land und letztendlich auch für das gesellschaftliche Sozialgefüge", so die Ministerin abschließend.
Hintergrundinformationen
Die Einrichtung der Servicestelle Arbeiten und Leben im Saarland (ALS) bei saar.is erfolgte im Jahr 2008 mit dem Ziel, saarländische Unternehmen bei der Einführung von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu beraten und zu unterstützen, um so die Wettbewerbsfähigkeit der saarländischen Wirtschaft zu erhalten und den aus dem demographischen Wandel resultierenden Mangel an Fach- und Führungskräften aufzufangen. Heute wird die Servicestelle durch den Europäischen Sozialfonds, die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes und das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert.
Die Servicestelle stellt für Unternehmen und Firmen ein umfangreiches Angebot an Informationen, Beratung und Unterstützung bereit. Sie beantwortet alle Fragen zu familienfreundlicher Personalpolitik, stellt Kontakte zu Behörden, Kommunen und Einrichtungsträgern her und berät Betriebe bei der Entwicklung maßgeschneiderter Konzepte.
Kontakt Servicestelle "Arbeiten und Leben im Saarland"
Ute Knerr
Telefon: 0681-9520460
E-Mail: <link mail versenden an ute>ute.knerr@saar-is.de
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Saarland vom 03.02.2016
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