Familienpolitik
Saarländisches Modellprojekt „Keiner fällt durchs Netz“ wird fortgesetzt
„Keiner fällt durchs Netz“ ist bundesweit ein Vorzeigeprojekt. Außer dem Saarland bietet es kein anderes Bundesland flächendeckend an. Familienministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Prof. Dr. Manfred Cierpka vom Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg haben heute nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch bekanntgegeben: „“Keiner fällt durchs Netz“ wird fortgeführt.“
02.02.2011
„Gewalt gegen Kinder ist ein gemeines Verbrechen. Um das Kindeswohl zu schützen, müssen wir Gefahren frühzeitig erkennen“, sagt Familienministerin Kramp-Karrenbauer. „Deshalb sind wir stolz, im Saarland mit dem Projekt „Keiner fällt durchs Netz“ die Vorreiterrolle zu haben. Als einziges Bundesland kann das Saarland ein flächendeckendes Angebot durch Familienhebammen und Familienbegleiterinnen anbieten. Sie begleiten werdende und junge Eltern, um sie vor Überforderung zu schützen und ihnen Sicherheit im Umgang mit dem Neugeborenen zu geben. Sie sensibilisieren die Eltern für die Signale des Kindes und versuchen die Eltern-Kind-Beziehung zu stabilisieren.“
Im Saarland arbeiten 50 Familienhebammen und sozialpädiatrische Familienbegleiterinnen im Projekt mit. Damit besteht im Saarland im Vergleich mit den übrigen Bundesländern die höchste Betreuungsdichte bei der aufsuchenden Arbeit der „Frühen Hilfen“. Kein anderes Bundesland kann dieses Angebot flächendeckend anbieten. Seit Projektstart im Jahr 2007 wurden 694 Familien betreut und 10861 Hausbesuche durchgeführt.
Das Projekt „Keiner fällt durchs Netz“ wurde im Jahr 2007 in Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken, dem Gesundheits-ministerium und dem Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg als Ergänzung des Landesprogramms „Frühe Hilfen“ beschlossen. „Keiner fällt durchs Netz“ umfasst die Netzwerkbildung ("Netzwerk für Eltern") in allen saarländischen Landkreisen und dem Regionalverband, ein Elternkursangebot zur gelingenden Kommunikation mit dem Säugling ("Das Baby verstehen") sowie als Kernpunkt die aufsuchende Arbeit durch Familienhebammen beziehungsweise durch Familienbegleiterinnen. Die Arbeit der Familienhebammen und Familienbegleiterinnen wird durch Kinderärzte, Sozialarbeiter sowie durch Sozialpädagogen der Koordinierungsstellen der Landkreise und des Regionalverbandes Saarbrücken ergänzt. Das Projekt war zunächst bis zum 31. Dezember 2010 befristet, wird nun fortgeführt. Ministerin Kramp-Karrenbauer: „Keiner fällt durchs Netz ist eine Erfolgsgeschichte. Es freut mich sehr, dass wir dank der guten Zusammenarbeit aller Partner das Projekt fortführen können.“
Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport des Saarlandes
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