Familienpolitik
Mütter wollen "Stark im Beruf" sein
Müttern mit Migrationshintergrund den Berufseinstieg zu erleichtern, ist Ziel einer strategischen Partnerschaft zwischen Bundesfamilienministerium und Bundesagentur für Arbeit. Um noch stärker zusammenzuwirken haben beide Häuser heute eine Kooperationsvereinbarung zum ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf" unterzeichnet.
09.02.2016
"Wir fördern den Erwerbseinstieg von Müttern mit Migrationshintergrund, damit sie mehr Selbstbewusstsein und wirtschaftliche Eigenständigkeit gewinnen. Das stärkt die wirtschaftliche Lage der Familien und trägt so dazu bei, Kinder vor Armut zu schützen", sagte Staatssekretär Dr. Kleindiek. "Viele dieser Mütter bringen Fähigkeiten mit, die auf unserem Arbeitsmarkt gefragt sind. Jede dritte bislang nicht aktive Mutter mit Zuwanderungsgeschichte will den Sprung auf den Arbeitsmarkt schaffen - mit ein wenig Begleitung gelingt es vielen."
Die Bundesagentur für Arbeit ist fester Kooperationspartner an jedem Standort. "Wir wollen die vielfältigen Potenziale von Müttern mit Zuwanderungsgeschichte nutzen und sie gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern vor Ort 'stark machen' auf ihrem individuellen Weg in den Arbeitsmarkt. Die berufliche Integration geht in der Regel Hand in Hand mit der gesellschaftlichen Integration", sagte der Vorstand Arbeitsmarkt Detlef Scheele. Die Bundesagentur für Arbeit spielt eine wichtige Rolle dabei, die Frauen aus dem Leistungsbezug in Arbeit zu bringen: 60 Prozent der Mütter werden über die Jobcenter an die Projekte vermittelt.
"Stark im Beruf" des Bundesfamilienministeriums unterstützt Mütter mit Migrationsgeschichte beim Ein- oder Wiedereinstieg in das Erwerbsleben durch passgenaues Coaching, Beratung und Qualifizierung. Drei von vier Teilnehmerinnen beziehen SGB II-Leistungen oder sind arbeitslos, jedoch hoch motiviert, eine Beschäftigung aufzunehmen. Die Unterstützung an den 88 Standorten von "Stark im Beruf" ist vor allem eins: individuell. So werden Kompetenzprofile und Bewerbungsunterlagen erstellt, Betreuungsplätze oder Sprachkurse vermittelt und Behördengänge oder die Anerkennung von ausländischen Zeugnissen begleitet. Über den Kontakt zu Unternehmen, Praktika oder Schnuppertage gelangen die Mütter schließlich in Ausbildung oder Arbeit.
Im ersten Programmjahr wurden über 2.000 Mütter begleitet, drei Viertel davon haben keinen deutschen Pass. 29 Projekte arbeiten auch mit Flüchtlingsmüttern, 13 weitere planen dies. Der Beratungsbedarf besteht ganz offenbar unabhängig vom Bildungshintergrund. Während 60 Prozent über einen mittleren bis hohen Bildungsabschluss verfügen, haben fast 40 Prozent maximal einen Hauptschulabschluss. Dies übersetzt sich auch in die beruflichen Bildungsabschlüsse und Berufserfahrungen: Über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt die Hälfte der Teilnehmerinnen. Die Hälfte aller Frauen im Programm hat noch keine Berufserfahrung in Deutschland sammeln können.
Im ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf" werden 88 Standorte mit bis zu 50.000 Euro jährlich aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zwischen 2015 und 2018 gefördert.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 09.02.2016.
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