Familienpolitik

Katholischer Deutscher Frauenbund: "Die Arbeit der Hebammen ist unverzichtbar!"

Mit großer Sorge betrachtet der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) eine zunehmend rückläufige Geburtshilfe durch freiberufliche Hebammen. Seit dem Inkrafttreten der Haftpflichtprämienerhöhung zum 1. Juli 2010 fehlen laut Angaben des Verbandes mehrere Hundert Hebammen, die als Beleghebammen, in Geburtshäusern oder zu Hause werdende Mütter während ihrer Geburt betreuen.

13.09.2010

„Es ist unfassbar, dass die enorm gestiegenen Kosten für die Berufshaftpflicht immer mehr Hebammen zwingen, ihren Beruf, den sie als Berufung und als Dienst am Menschen verstehen, aufzugeben“, erklärt KDFB-Präsidentin Ingrid Fischbach.

Aus Solidarität mit den schwangeren Frauen und den selbständigen Hebammen fordert der Frauenbund Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler sowie Versicherungsträger und Krankenkassen auf, tragfähige Lösungen im Sinne der Frauen und der Neugeborenen zu finden. „Die Hebammenhilfe muss finanziell abgesichert sein, damit Schwangere überall eine verlässliche Geburtshilfe erhalten und Hebammen nicht ihre Existenz verlieren“, so Fischbach. Dies gelte besonders für ländliche Regionen, in denen die Wahlfreiheit des Geburtsortes, eine wohnortnahe Versorgung von Mutter und Kind und die individuelle Betreuung durch eine freiberufliche Hebamme während der Geburt gefährdet sind.

Nach Auffassung des Frauenbundes muss gewährleistet sein, dass sich Frauen in der Geburtsphase auf die kompetente und wertvolle Unterstützung ihrer vertrauten Hebamme verlassen können. Gerade in diesen wichtigen Stunden brauchen werdende Mütter eine fachliche und persönliche Begleitung, die Ängste nimmt, Mut macht und Selbstvertrauen stärkt. Ebenso beunruhigend ist die wachsende Zahl der Geburten per Kaiserschnitt, für die sich Frauen nicht aus medizinischen Gründen, sondern aus Angst vor der natürlichen Geburt entscheiden.

„Wir setzen uns dafür ein, dass Geburtshilfe gerecht entlohnt und die Existenzgrundlage der Hebammen und ihrer Familien nicht zerstört wird“, lautet daher die Position des KDFB. Es gehöre zu einer familienfreundlichen Politik, hier entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und die Arbeit der Hebammen als gesellschaftlichen Wert anzuerkennen.

Mehr Informationen:

http://www.frauenbund.de/fileadmin/user_upload/Startseite/KDFB_Hintergrundinformationen_Hebammen.pdf

Quelle: Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

 

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