Familienpolitik

Gemeinsames Engagement aller gefordert – gegen die Armut von Familien

Leistungen für Familien müssten zukünftig stärker auf eine wirksame Bekämpfung von Armut ausgerichtet werden. Armut führe zum gesellschaftlichen Ausschluss und mindere gerade für Kinder die Chancen zur sozialen Teilabe und Bildung. Deshalb fordert der Deutsche Verein mehr Engagement für arme Familien in Deutschland.

25.05.2017

Aus Sicht des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. muss insbesondere vermieden werden, dass Familien über längere Zeit in Armutslagen leben müssen. Denn Armut führt zum gesellschaftlichen Ausschluss und mindert die Chancen von Kindern zur sozialen Teilhabe und Bildung. In der Folge entstehe ein Risiko, dass "Armut vererbt" wird. Die kürzlich erfolgte Erhöhung von Kindergeld, Kinderzuschlag und Unterhaltsvorschuss seien notwendige Elemente zur Vermeidung von Armut bei Kindern und Jugendlichen, reichten jedoch nicht aus.

Materielle Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe 

"Wir brauchen eine Reform des gesamten Systems der monetären Leistungen für Familien und ihre Kinder, die im Ergebnis die materielle Sicherheit und gesellschaftliche Teilhabe aller Familien gewährleistet", sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. "Vor allem die Verringerung der Kinderarmut ist eine der wichtigsten familienpolitischen Aufgabe der kommenden Jahre."

Einelternfamilien und Familien mit Migrationshintergrund seien häufiger als andere Familien von Armut betroffen. Eine wichtige Ursache sei, dass die Eltern in geringem Maße erwerbstätig sind, bzw. mit ihrem Arbeitseinsatz ein nur unzureichendes Einkommen erzielen. Daher würden Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine verbesserte schulische und berufliche Qualifikation es diesen Familien ermöglichen, ihren Lebensunterhalt selbständig zu sichern.

Flüchtlinge bei Integration begleiten 

Der Blick sollte auch auf geflüchtete Familien gerichtet werden, die mehrheitlich in prekären Verhältnissen leben. Nach Meinung des Deutschen Vereins sollten die besonderen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen nach Schutz, Unterstützung und Teilhabe bereits in Erst- und Sammelunterkünften gedeckt werden. Unerlässlich für den Erwerb der deutschen Sprache und soziale Teilhabe von Kindern sei ein möglichst frühzeitiger Besuch von Kindertageseinrichtungen. Das könne aber nur gelingen, wenn ihre Eltern durch spezifische Betreuungsangebote gezielt angesprochen und bei der Integration begleitet werden.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Quelle: Deutscher Verein vom 12.05.2017 

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