Familienpolitik

Familienpolitik ist zentrales Thema des Berliner Senats

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat bei der Entgegennahme des Berliner Familienberichts 2015 die Bedeutung der Familienpolitik für den Senat unterstrichen.

24.06.2015

Der Berliner Beirat für Familienfragen hat den Familienbericht 2015 mit dem Titel "Dazugehören, Mitgestalten – Familien in der Stadtgesellschaft" an den Regierenden Bürgermeister und die Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, übergeben.

Michael Müller: "Das Zusammenleben in einer Metropole wie Berlin kann ohne Familien nicht funktionieren. Das ist ein wichtiger Baustein der solidarischen Stadt. Berlin bietet Familien viele Pluspunkte: Bildung ist vom Kindergarten bis zur Universität beitragsfrei, die Kinderbetreuung ist sehr gut ausgebaut, und wir verbessern nachhaltig die Möglichkeiten, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren. Und wir bleiben dran, um unsere Stadt für Familien noch attraktiver zu machen. Dazu gehören bezahlbarer Wohnraum, leistungsfähige Bildungseinrichtungen und insgesamt eine noch stärkere familienpolitische Schwerpunktsetzung. Ich danke dem Berliner Beirat für Familienfragen für seine intensive Arbeit. Der Familienbericht 2015 formuliert wichtige Anregungen für unsere Stadt."

"Dem Berliner Beirat für Familienfragen ist es wichtig, dass Familien ressortübergreifend mehr in den Blick rücken“, erklärte Thomas Härtel, Vorsitzender des Berliner Beirats für Familienfragen, anlässlich der Berichtsübergabe. Auf mehreren Familienforen sind die Mitglieder des Beirats mit vielen Familien ins Gespräch gekommen. Das Gremium konnte somit auch im direkten Kontakt Eindrücke über das Familienleben in Berlin gewinnen und die Lebenslagen von Familien genauer beleuchten. Ob es um Bildung, um Gesundheit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder um das Einkommen geht – zu vielen entscheidenden Themen liegen mit dem Bericht jetzt fundierte Erkenntnisse vor. "Wir wollen Veränderungen anregen, Handlungsempfehlungen formulieren und neue Spielräume eröffnen", betonte der ehrenamtlich aktive Beiratsvorsitzende.

Senatorin Sandra Scheeres erklärte anlässlich der Berichtsübergabe: "Der Beirat für Familien-fragen ist ein unverzichtbarer familienpolitischer Impulsgeber für Berlin. Die Wirksamkeit seiner Arbeit wird am Beispiel des Landesprogramms Berliner Familienzentren deutlich, das auf eine Anregung aus dem Familienbericht 2011 zurückgeht. Seit 2012 sind in diesem Programm berlinweit 31 Familienzentren an den Start gegangen. Die nun vorliegende Evaluation des Landesprogramms bestätigt uns, dass die Berliner Familienzentren den in sie gesetzten Erwartungen vollauf gerecht werden. Es gelingt Ihnen, vielfältige Zielgruppen anzusprechen, bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln sowie Netzwerk- und Kooperationsstrukturen im Sozialraum aufzubauen. Auf diesen familienpolitischen Erfolg darf nicht zuletzt auch der Beirat für Familienfragen zu Recht stolz sein. Ich danke dem Beirat für seine konstruktive Begleitung der Landespolitik und bin davon überzeugt, dass wir auch aus dem Familienbericht 2015 ressortübergreifend wieder wertvolle Anhaltspunkte für die Gestaltung der familienfreundlichen Stadt Berlin gewinnen können."

Familienwissen nutzen

Neben wissenschaftlichem Sachverstand war den 26 Beiratsmitgliedern aus Politik, Verbänden, Religionsgemeinschaften, Wirtschaft und Wissenschaft wieder besonders wichtig, Familien selbst zu Wort kommen zu lassen. Mütter, Väter, Großeltern, pflegende Angehörige und Heranwachsende wurden danach gefragt, wie sie das Zusammenleben in ihrem Kiez einschätzen, was Familien fehlt und welche Verbesserungen wichtig wären. Viele dieser Vorschläge, interessanten Anmerkungen und fundierten Kritikpunkte finden sich in dem umfangreichen Bericht wieder.

Auf dem Weg zu einer familienfreundlichen Stadt

"Berlin wird jünger und älter zugleich", sagte Thomas Härtel und verwies damit auf die vielen Herausforderungen, die sich durch den Zuzug junger Menschen, durch die steigende Geburten-rate und durch den demografischen Wandel ergeben. Für die Beiratsmitglieder ist es daher selbstverständlich, einen weitgefassten Familienbegriff zugrunde zu legen. Zur Familie gehören all jene, die Sorge für jemanden tragen. "Ob mehrere Generationen zusammenleben, ob Eltern nach einer Trennung wechselweise ihre Kinder versorgen, ob Angehörige gepflegt werden oder Ersatzgroßeltern ehrenamtliche Familienarbeit leisten – unter jedem Berliner Dach wird Familie anders gelebt", so der Vorsitzende.

Insbesondere mehr ressortübergreifendes Denken und Arbeiten wünscht sich der Berliner Beirat von der Berliner Politik und Verwaltung. "Wer etwas gegen Armut tun will, wer Gesundheit fördern oder den Fachkräftemangel beheben will, muss stärker querdenken", fordert Thomas Härtel. In den kommenden Monaten werden dafür die 26 Beiratsmitglieder die Befunde aus dem Bericht in Politik und Verwaltung tragen und dafür sorgen, dass neue familienpolitische Akzente gesetzt werden können.

Hintergrundinformation zum Familienbericht

Der Berliner Beirat für Familienfragen ist vom Senat berufen und damit beauftragt, in jeder Legislaturperiode einen Familienbericht für Berlin zu erstellen. Das ehrenamtliche und überparteiliche Gremium hat dazu in den vergangenen drei Jahren intensiv zu den fünf Schwerpunktthemen des Berichts beraten. Im Fokus standen besonders die Entwicklung einer familienfreundlichen Stadt, die Bildung in, für und mit Familie, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gesundheit sowie Armut und Teilhabe. Die Befunde, Empfehlungen und Kritik, die im Berliner Familienbericht 2015 zusammengetragen worden sind, sollen dazu beitragen, in Zukunft noch bessere Rahmenbedingungen für Familien in Berlin zu schaffen.

Der komplette Berliner Familienbericht 2015 ist als Datei auf der Internetseite des Berliner Beirats für Familienfragen <link http: www.familienbeirat-berlin.de external-link-new-window zur internetseite des berliner beirats für>www.familienbeirat-berlin.de erhältlich.

Quelle: Berliner Senatskanzlei vom 22.06.2015

Redaktion: Kerstin Boller

Back to Top