Familienpolitik

eaf fordert eine Reform der Familienpflegezeit

Seit 2015 gibt es das Familienpflegezeitgesetz, das aus Sicht der evangelischen arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) keine erfolgreiche Unterstützung ist. Der familienpolitische Verband fordert deshalb die Reform der Familienpflegezeit und will die Diskussion in Richtung eines finanziellen Ausgleichs lenken.

09.08.2019

Das Familienpflegezeitgesetz ermöglicht Berufstätigen, ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre zu reduzieren, um Angehörige zu pflegen. Die durch die Stundenreduzierung entstehenden Lohneinbußen können sie mit Hilfe eines zinslosen Kredits auf vier Jahre „strecken“ und damit die Wirkung etwas abfedern. Nichtsdestotrotz finanzieren sie ihre befristete Teilzeit aber letztlich selbst.

Familienpflegezeitgesetz nur wenig nachgefragt

Wie jetzt bekannt wurde, so berichtet es die eaf, haben in den vier Jahren seit Einführung des Gesetzes nicht einmal 1.000 Menschen insgesamt von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Das sei offensichtlich keine erfolgreiche Unterstützung. Berufstätige, die Angehörige pflegen, müssen aus Sicht des familienpolititschen Verbandes wirksamer unterstützt werden.

eaf fordert finanziellen Ausgleich für pflegende Angehörige

„Es ist zu viel verlangt, dass die Menschen neben ihrem Beruf noch die Pflege leisten und dies dann auch noch selbst finanzieren – nicht zuletzt auch unter Inkaufnahme von Nachteilen bei der eigenen Rente“, konstatiert Dr. Insa Schöningh, die Bundesgeschäftsführerin der eaf. „Wir müssen stärker in Richtung eines finanziellen Ausgleichs denken“, fordert Schöningh.

Über die eaf

Die evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) ist der familienpolitische Dachverband in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Interessen der Evangelischen Familienbildung werden in der eaf vom Forum Familienbildung vertreten.

Quelle: evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf) vom 08.08.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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