Familienpolitik

Deutscher Familienverband: Nur ein Familienfestigungsprogramm sichert die Zukunft

Mit Blick auf die heftige politische Debatte über die Sparpolitik der Bundesregierung warnt der Deutsche Familienverband davor, beim Kurieren am Symptom die Zukunft aus dem Blick zu verlieren.

01.07.2010

(Berlin). „Deutschland schleudert in riesigen Schritten auf eine demographische Katastrophe zu, gegen die die Währungskrise ein lauer Sommerwind ist. Wer in einer solch dramatischen Situation über Einzelposten im Sparpaket streitet, der verhält sich wie jemand, der nach frischer Farbe für den Gartenzaun ruft, während vor seinen Augen das Haus abbrennt. Ich nehme die Kanzlerin beim Wort: Vorrang muss alles haben, was die Fundamente unserer Zukunft sichert. Deshalb brauchen wir ein Familienfestigungsprogramm weit dringender als einen Euro-Schutzschirm oder einen Bankenrettungsfonds - und wir müssen dafür mindestens so viel Geld in die Hand nehmen“, fordert der Präsident des Verbandes Dr. Albin Nees. 

Eltern tragen die Erstverantwortung für die Erziehung ihrer Kinder und damit für die Gestaltung der Zukunft. Sie brauchen endlich eine echte und spürbare Honorierung für ihre Erziehungsleistung - während der aktiven Familienphase ebenso wie im Alter in Form einer eigenständigen Elternrente. Stattdessen müssen sie sich die unsägliche Diskussion über das Betreuungsgeld anhören und sollen sich jetzt auch noch freuen, wenn wenigstens Teile des Elterngeldes ungeschoren davon kommen. Nach zehn Legislaturperioden, in denen die demographische Entwicklung offenkundig war, ist nicht einmal die volle Steuerfreistellung des angemessenen Kindesbedarfs erreicht, von den Sozialabgaben ganz zu schweigen. Stattdessen geht ein großer Teil des elterlichen Einkommens, das den Kindern zusteht, weiterhin ans Finanzamt, die Rentenversicherung, die Krankenversicherung, die Pflegeversicherung und das Arbeitsamt. Und statt jungen Menschen, die Elternverantwortung übernehmen, Zukunftsvertrauen zu geben, speist man sie mit unbezahlten Praktika oder befristeten Beschäftigungsverhältnissen ab. 

„Gefordert ist nachhaltiges Intervenieren gegen den beschleunigten Schrumpfungsprozess und gegen die Verunsicherung in der Kindererziehung - und dies ist ohne zusätzliche Neuverschuldung auf dem Weg über einen gesamtgesellschaftlichen Solidarpakt für Familien möglich. Wie bei der Wiedervereinigung gehört dazu allerdings die Bereitschaft zu teilen. Dazu muss alles auf den Prüfstand der Zukunftsfähigkeit gestellt werden. Damit die Zukunft mehrheitsfähig wird, gehört zum Solidarpakt für Familien auch der Mut, das Wahlrecht so weiterzuentwickeln, dass die Staatsgewalt wirklich vom Volke ausgeht: - und: zum Volk im Sinne des Grundgesetzes gehören auch die Kinder und Jugendlichen, die, vertreten durch ihre Eltern, an der Wahlurne das Recht haben müssen, über die Entscheidungen abzustimmen, für die sie morgen gerade stehen müssen“, so Verbandspräsident Albin Nees. 

Quelle: Deutscher Familienverband

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