Familienpolitik

Deutscher Familienverband: Entscheidungsfreiheit für Familien ernst nehmen

Anlässlich der Reaktionen auf einen Gastbeitrag der neuen Bundesfamilienministerin Kristina Köhler im aktuellen FOCUS warnt der Deutsche Familienverband vor einer Verteufelung von Alleinverdienerfamilien.

26.01.2010

(Berlin). Anlässlich der Reaktionen auf einen Gastbeitrag der neuen Bundesfamilienministerin Kristina Köhler im aktuellen FOCUS warnt der Deutsche Familienverband vor einer Verteufelung von Alleinverdienerfamilien: „Wir begrüßen, dass sich die Bundesfamilienministerin für echte Entscheidungsfreiheit und gegen eine staatliche Bevormundung der Familien ausspricht. Nichts anders fordert auch das Bundesverfassungsgericht mit seiner klaren Vorgabe zur Wahlfreiheit. Das muss konsequenterweise aber auch heißen, dass die Politik ihre Konzepte so schneidet, dass sie keine Familienentscheidung bevorzugen oder bestrafen. Gerade deshalb ist es so erschreckend, dass die Aussagen jetzt zum Aufhänger für eine Polemik gegen die angebliche Bevorzugung der sogenannten ,traditionellen“ Familie genommen werden - gegen diesen Eindruck muss das Familienministerium dringend Stellung beziehen“, fordert der Präsident des Verbandes Dr. Albin Nees. 

Von einer Bevorzugung der Familien könne ohnehin keine Rede sein. Im Moment und seit Jahren gehe es erst einmal darum, Benachteiligungen zu beenden und Gerechtigkeit zu schaffen. Das gelte besonders für Familien, in denen ein Partner allein das Familieneinkommen erwirtschaftet. In den letzten Jahren richteten sich familienpolitische Konzepte vor allem an der Doppelverdienerfamilie mit beidseitig erwerbstätigen Eltern und möglichst kurzen Erziehungsphasen aus. Der Verband bemängelt, dass die Bedürfnisse von Alleinverdienerfamilien darüber immer mehr vergessen würden - bis hin zur derzeitigen Verwirrung in der Lohnsteuer, die dazu führt, dass zahlreiche Familien mit nur einem Einkommen sogar mehr Lohnsteuer zahlten als im letzten Jahr. Familienpolitisch sei diese Benachteiligung auch deshalb widersinnig, weil sich vor allem Familien mit mehreren Kindern für diese ,traditionelle“ Familienform entschieden und eigentlich besonders stark gefördert werden müssten. 

„Ich hoffe, dass Bundesfamilienministerin Köhler mit ihrem Hause bei den jetzt anstehenden großen Entscheidungen in der Familienpolitik wirklich Rahmenbedingungen schafft, die Entscheidungsfreiheit und Familiengerechtigkeit schaffen. Dazu gehört, dass der Krippenausbau um eine gute finanzielle Unterstützung während der dreijährigen Elternzeit ergänzt wird. Und dazu gehört, dass der Mythos über die Milliardengeschenke für Familien endlich aufgeklärt wird. Sonst greift der Finanzminister dem Bundesfamilienministerium - und den Familien! - in die Schatulle“, so Verbandspräsident Albin Nees. 

Quelle: Deutscher Familienverband

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