Familienpolitik

BMFSFJ und DGB schaffen Perspektiven für die Zukunft für Familienernährerinnen

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ziehen nach vierjähriger Zusammenarbeit im Projekt "Familienernährerinnen" Bilanz: Dass immer mehr Frauen den Löwenanteil des Haushaltseinkommens erwirtschaften, ist inzwischen bundesdeutsche Realität.

21.11.2013

Und doch stehen sie viel zu selten im Blick der politischen und medialen Öffentlichkeit. Dabei kann jede Frau im Laufe ihres Lebens zur Familienernährerin werden - ungewollt oder geplant, phasenhaft oder auf Dauer. Umso wichtiger ist es, die Arbeits- und Lebenssituation von Frauen im Allgemeinen und von Familienernährerinnen im Besonderen nachhaltig zu verbessern - auf dem Arbeitsmarkt, in den Betrieben und zu Hause.

Anlässlich der Abschlusstagung des Projekts erklärte der Staatssekretär im Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lutz Stroppe: "Durch das Projekt ist es uns gelungen, das Thema Familienernährerinnen in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und damit auch die Gleichstellungspolitik voran zu bringen. Für die engagierte Projektarbeit und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken. Nun geht es darum, die gemeinsam mit betrieblichen, gewerkschaftlichen und politischen Akteur/innen erarbeiteten Handlungsempfehlungen umzusetzen. Die wachsende Zahl von Familienernährerinnen zeigt einmal mehr, dass unsere Gesellschaft neue und vielfältige Rollen für Männer und Frauen braucht. Dieser gesellschaftliche Wandel muss flankiert werden von Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Schaffung von Entgeltgleichheit, Perspektiven für den Wiedereinstieg nach einer Familienphase und guter Kinderbetreuung."

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte: "Das Phänomen 'Familienernährerinnen' schärft den Blick für die gleichstellungspolitischen Lücken im Gesetz und die gleichstellungspolitischen Defizite im Betrieb. Dabei wird deutlich: Frauen gelingt es mit ihrem Einkommen nur selten auf eigenen Beinen zu stehen, geschweige denn eine Familie zu versorgen. Familienernährerinnen brauchen neue Perspektiven: Ohne familienfreundliche Arbeitszeiten und bessere Kinderbetreuungsangebote haben Frauen keine Chance, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ohne ständig zwischen Haus-, Fürsorge- und Erwerbsarbeit hin und her gerissen zu sein. Auch die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen muss endlich beseitigt werden - durch einen gesetzlichen Mindestlohn, faire Bezahlung auch in frauendominierten Berufen und durch eine Reform der Minijobs."

Noch bis Februar 2014 arbeitet das vom DGB initiierte und vom Bundesfamilienministerium finanzierte Projekt "Familienernährerinnen" mit arbeitsmarktpolitischen Akteur/innen an neuen Perspektiven für Familienernährerinnen. Das Projekt bietet politischen und betrieblichen Akteur/innen Handlungsempfehlungen zur Unterstützung von Familienernährerinnen, die über die Projektlaufzeit hinaus genutzt werden können.

Weitere Informationen zu Projekt und Abschlusstagung gibt es unter www.familienernaehrerin.de.

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 21.11.2013

Redaktion: Astrid Bache

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