Familienpolitik

BaWü: Hundt und Schmid zeichnen familienfreundliche Unternehmen aus

Am Mittwoch, 20.02.2013, wurden erstmals Unternehmen mit dem familyNET-Award für besonders familienfreundliche Projekte ausgezeichnet. Zur Premiere hatten insgesamt 32 Firmen und Betriebe ihre Bewerbungen für den familyNET-Award abgegeben.

22.02.2013

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steht längst auf der Agenda des Großteils der Unternehmen in Baden-Württemberg. Im Rahmen des landesweiten Projekts familyNET werden sie dabei durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft sowie die Arbeitgeberverbände Südwestmetall und Chemie Baden-Württemberg unterstützt. Am Mittwoch wurden erstmals Unternehmen mit dem familyNET-Award für besonders familienfreundliche Projekte ausgezeichnet.

Zur Premiere hatten insgesamt 32 Firmen und Betriebe ihre Bewerbungen für den familyNET-Award abgegeben. In drei Kategorien – 11 bis 50 Beschäftigte, 51 bis 250 Beschäftigte und 251 bis 500 Beschäftigte – wurden die Preise vergeben. Bewertet wurden dabei die Aktivitäten der Unternehmen auf insgesamt sechs möglichen Handlungsfeldern. So bildeten Best-Practice-Beispiele in den Bereichen Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Work-Life-Balance und betriebliches Gesundheitsmanagement, Mütter und Väter in Führungspositionen, der Komplex Arbeitszeitgestaltung, Arbeitsorganisation und Arbeitsort sowie Elternzeit/Wiedereinstieg in den Beruf die Basis für die Bewertung. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertretern von Wirtschaft, Verbänden und dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft.

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid betonte: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird immer mehr zum zentralen Standortfaktor. Gemeinsam mit der Wirtschaft wollen wir die Innovationskraft und Familienfreundlichkeit Baden-Württembergs stärken. Die Landesregierung forciert mit dem Pakt für Familien den Ausbau der Kinderbetreuung. Denn unser Ziel ist eine Betreuungsgarantie bis zum Ende der Schulzeit.“

Stellvertretend für die beteiligten Arbeitgeberverbände wies Professor Dr. Dieter Hundt auf die wachsende Bedeutung familienfreundlicher Strukturen mit Blick auf die Fachkräftesicherung hin. „Auch Fachkräfte benötigen familiengerechte Lösungen. Betriebe steigern mit flexiblen und bedarfsgerechten Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ihre Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte“, sagte der Präsident der Arbeitgeber Baden-Württemberg: „Die Vielfalt der bereits bestehenden Angebote ist beeindruckend. Mit dem familyNET-Award zeichnen wir besonders innovative und nachhaltige Modelle aus. Damit wollen wir auch kleinere und mittlere Unternehmen ermutigen, sich auf den Weg zu machen.“ Hundt forderte aber auch die Politik auf, die Betreuungsinfrastruktur auszubauen und für einen vernünftigen Familienlastenausgleich zu sorgen.
Die Preisträger

Der familyNET-Award in der Kategorie 11 bis 50 Beschäftigte ging an die Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei Kiesel & Partner aus Aalen. Diese lasse „beispielhaft, nachahmenswert und in den eigenen Räumen Kleinkinder ab 5 Monaten von qualifizierten Tagesmüttern betreuen“, heißt es in der Begründung.

Bei den Firmen mit 51 bis 250 Beschäftigten setzte sich die Volz Gruppe aus Deilingen durch. Der Produzent für Rohrverschraubungen und Schlauchverbindungen betreibt seit 2005 eine betriebseigene Kindertagesstätte mit durchgängiger Betreuung für Kinder von sechs Monaten bis zehn Jahren. Mittlerweile betreuen pädagogische Fachkräfte die Kinder von 7.30 bis 17 Uhr in drei öffentlichen Gruppen. Eine Hausaufgaben- und Ferienbetreuung runden das Angebot ab.

familyNET-Award-Gewinner im Bereich 251 bis 500 Beschäftigte wurde das Pharmaunternehmen GP Grenzach aus Grenzach-Wyhlen. „Die familienbewusste Personalpolitik zeichnet sich in besonderem Maße durch Angebote in der Pflege von Angehörigen aus“, hieß es in der Laudatio. Von Informationsveranstaltungen für die Mitarbeiterschaft, über eine eigene Notfallmappe für pflegende Angehörige bis hin zu einer eigenen Familienbeauftragten reiche das Portfolio bei GP Grenzach.

Mit einem Sonderpreis wurde darüber hinaus der Förderverein Kinderbunt aus Heilbronn bedacht. Insgesamt neun Betriebe und Institutionen aus Heilbronn und Umgebung haben sich unter dem Dach des Vereins zusammengeschlossen, um unter der Trägerschaft des Arbeiter-Samariter-Bunds in einer Art „Verbundlösung“ eine gemeinsame Kindertagesstätte zu betreiben.
Weitere Informationen

Ziel des landesweiten Projekts familyNET ist es, Unternehmen Beratung und Coaching anzubieten, um sie individuell und betriebsspezifisch bei der Entwicklung und Einführung einer familienbewussten Personalpolitik zu unterstützen. familyNET wird unterstützt durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Darüber hinaus beteiligen sich an der Finanzierung der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V., Südwestmetall und der Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e. V. Die BBQ Berufliche Bildung gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Bildungswerke der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V., setzt das Projekt familyNET um. Kooperationspartner ist der Landesfamilienrat Baden-Württemberg.

Quelle: Baden-Württemberg.de

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