Familienpolitik

AWO fordert höhere Bildungsausgaben für unter Dreijährige

Je früher der Staat in Kinder und Familien investiert, desto wirkungsvoller ist diese Unterstützung, zeigt die neueste OECD-Studie zum Thema Familienpolitik.

02.05.2011

„Wie viele Studien benötigen wir noch, damit sich die Politik ernsthaft um eine gezielte Frühförderung von Kindern im Vorschulalter bemüht“, fragte der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der Studienergebnisse und erklärte: „Die AWO fordert eine grundlegende Korrektur der bisherigen staatlichen Bildungsausgaben zugunsten der ersten Lebensjahre.“

Wie die AWO unterstreicht, zeigen Untersuchungen immer wieder, dass gerade die frühen Jahre von Kindern entscheidend sind für ihren späteren Lebensweg und, dass sich eine frühe Förderung am stärksten auf das Sozialverhalten und die kognitiven Fähigkeiten von Kindern auswirkt. Entgegen diesen Erkenntnissen kämen die Investitionen in die frühe Kindheit in Deutschland zu kurz. Etwa drei Viertel der staatlichen Unterstützung gehe an Familien mit Kindern im Schulalter. Erfolgreiche Staaten investierten mehr als die Hälfte ihrer Familienleistungen in frühe Kinderbetreuung und frühe Bildungsmaßnahmen. Dabei spiele die Qualität der Angebote eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung von Familien und Kindern. „Mehr Geld, um einen besseren Personalschlüssel zu gewährleisten, eine höhere Qualifikation des pädagogischen Personals und die Unterstützung qualitativ hochwertiger Konzepte sind die Schlüsselfaktoren für die Gestaltung einer effektiven und erfolgreichen Familienpolitik“, betonte der AWO Bundesvorsitzende.

Die Ergebnisse der Studie sind aus Sicht der AWO nicht überraschend, machten aber deutlich, dass es dringend Zeit sei, endlich verstärkt in die frühe Kindheit investieren. „Gerade Kinder aus sozial schwachen oder bildungsfernen Haushalten müssen ins Zentrum der Investitionen genommen werden“, fordert Stadler. Ein entscheidender Schritt dazu ist der 2013 eintretende Rechtsanspruch auf Förderung von Kindern ab dem ersten vollendeten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege.

Quelle: Arbeiterwohlfaht Bundesverband

http://www.jugendhilfeportal.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=6717

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