Familienpolitik

AWO: "Eltern und Kinder Zweiter Klasse - Das darf es nicht geben!"

"Alle Familien und ihre Neugeborenen haben dieselben Bedürfnisse, es darf in Deutschland keine Eltern und Kinder Zweiter Klasse geben", kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den Beschluss der Regierungskoalition, Hartz IV Empfängern das Elterngeld zu streichen.

15.06.2010

Mit der Streichung wolle der Bund 400 Millionen Euro an bedürftigen Familien sparen, während das Elterngeld für Besserverdienende nur um 200 Millionen Euro gekürzt werde. Das illustriert deutlich, wie sozial ungerecht und inakzeptabel die Sparbeschlüsse sind, protestiert der AWO Bundesverband.

"Von der Wiege an haben damit Kinder arbeitsloser Eltern schlechtere Startchancen und Entwicklungsmöglichkeiten", kritisiert Stadler. Jetzt schon lebten 1,7 Millionen Kinder in Familien mit ALG II Bezug und seien von Armut bedroht. Für diese Familien bedeuteten monatlich 300 Euro Elterngeld nach der Geburt eines Kindes eine erhebliche Erleichterung für notwendige Anschaffungen und einen guten Start ins Leben.

Zugleich drohe die Familienpolitik insgesamt mit den unsozialen Sparbeschlüssen in Mitleidenschaft gezogen zu werden - insbesondere der dringend nötige Ausbau der Betreuungsangebote. Eine unsinnige Steuerpolitik der Regierung zu Gunsten privilegierter Bürger habe die Finanznot der Kommunen bereits derart verschärft, dass bundesweit nicht nur zahlreiche soziale Einrichtungen und Dienste für benachteiligte Familien in ihrer Existenz bedroht seien, sondern dass auch Kita-Ausbauprogramm insbesondere für Unter-Dreijährige ins Stocken geraten sei. "Gerade sozial schwache Familien brauchen professionelle und kostenlose Betreuungsangebote, um ihren Kindern von Anfang an gleichberechtigte Chancen auf Bildung und Erziehung zu bieten", betont Stadler.

Deshalb fordert der AWO Bundesverband erneut einen "Kita-Gipfel" von Bund, Ländern, Gemeinden und Trägern, um die Probleme beim Betreuungsausbau sachlich und konstruktiv zu lösen.

Quelle: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.

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