Bildungspolitik

Verwaltungsrat der BA: Neue Chancen für junge Erwachsene ohne Ausbildung

Die Initiative zur Erstausbildung junger Erwachsener signalisiert allen Jugendlichen: Wir brauchen jeden von euch.

08.02.2013

Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich mit einer eher niedrigen Arbeitslosenquote glänzt, gibt es noch zu viele junge Arbeitslose ohne Ausbildung oder Schulabschluss. Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat daher eine gezielte Initiative zur Unterstützung junger Erwachsener ohne Berufsausbildung beschlossen. Er gibt damit das Signal: Wir brauchen jeden jungen Menschen und jeder bekommt eine neue Chance sich zu qualifizieren. Der Verwaltungsrat verweist gleichzeitig auf das erfolgreiche Projekt „Thüringen braucht dich“. Junge Thüringerinnen und Thüringer ohne Berufsabschluss werden im Rahmen des Projekts für eine Aus- oder Weiterbildung im Land gewonnen. Damit sollen neue berufliche Perspektiven für junge Leute geschaffen und sie als Fachkräfte für die Unternehmen in Thüringen gehalten werden.

Dr. Wilhelm Adamy, der im Veraltungsrat der BA die Seite der Arbeitnehmer vertritt, begrüßte heute, dass die BA die langjährige Forderung der Gewerkschaften aufgegriffen hat und sich nun wieder intensiver der Aus- und Weiterbildung junger Erwachsener zuwendet. Adamy betonte aber gleichzeitig, dass dies nur Teil einer Strategie sein kann. „Wenn wir nicht jetzt mehr in die Bildung dieser Generation investieren, wird die ökonomische und soziale Ungleichheit weiter steigen und zu hohen sozialen und arbeitsmarktpolitischen Folgelasten führen“, warnte Adamy.

Auch die Arbeitgeberseite im Verwaltungsrat unterstützt die stärkere Ausrichtung auf junge Erwachsene. Peter Clever, Vorsitzender des Verwaltungsrates, betonte: „Die Unternehmen wollen aus ureigenem Interesse alle Talente für sich gewinnen. Das gilt sowohl für die Ausbildung, als auch für die Arbeitskräftegewinnung. Sie brauchen jeden der motiviert ist, sich zu qualifizieren.“ Clever sieht es als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, jungen Menschen mit schwierigeren Startbedingungen einen besseren Übergang in Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.

Derzeit sind 300.000 Arbeitslose im Alter zwischen 25 und 35 Jahren ohne Ausbildung, betreut werden sie überwiegend in den Jobcentern. In der Gruppe der 25 bis 35-jährigen Beschäftigten haben gut eine halbe Million Menschen keinen Berufsabschluss. Auch sie sollen im Rahmen der Initiative angesprochen werden.

Quelle: BA vom 08.02.2013

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