Bildungspolitik
VBE: Unterstützungssysteme müssten viel früher greifen
Der Verband Bildung und Erziehung fordert, dass die Unterstützung von Bildungsprozessen bereits im Kindergarten ansetzen muss.
26.02.2013
„Wenn es nach Auffassung der politisch Verantwortlichen noch immer zu viele Sitzenbleiber gibt, sollte man nicht das Sitzenbleiben abschaffen, sondern das pädagogische `Frühwarnsystem´ ausbauen und den Schülern rechtzeitig ausreichende Unterstützungsangebote machen“, sagt Gerhard Brand, der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Es gehe auch nicht darum, Jagd auf Schuldige zu machen, sondern die Bedingungen an den Schulen so zu verändern, dass die Zahl der Sitzenbleiber weiter reduziert werden könne und zwar nicht durch ein Absenken des Niveaus, sondern durch eine frühzeitige Förderung, denn „Sitzenbleiber fallen nicht plötzlich vom Himmel“. Die Probleme tauchten in der Regel lange vor der Versetzungsentscheidung auf.
Brand forderte die Politik auf, mehr und nicht weniger für die Bildung zu tun. Und da die Politik Elternhäuser nicht per Erlass verändern könne, müssten die Stellschrauben in Kindergarten und Schule so gedreht werden, dass schulische Bildung auf ein solides Fundament gestellt werden könne, sagt Brand. Dazu sei es notwendig, die Gruppengröße in den Bildungseinrichtungen spürbar zu verringern, damit Schwächere intensiver individuell gefördert werden können. Schulfrust entstehe auch, weil in manchem Elternhaus der Bildung ein zu geringer Stellenwert eingeräumt werde. Es sei daher richtig, bereits in den Kindergärten verstärkt mit der Elternarbeit zu beginnen. Schulisches Lernen müsse nicht nur in den Köpfen der Bildungsbürger, sondern gerade bei bildungsferneren Familien als sehr wichtig für die künftige Lebenssituation der jungen Menschen angesehen werden. Ärgerlich sei, dass die Notwendigkeit früher Unterstützungssysteme von keinem Politiker mehr geleugnet werde, die Umsetzung jedoch an den viel zu knappen Haushaltsmitteln scheitere. Wer wirklich etwas verändern wolle, müsse eben auch Geld in die Hand nehmen, so Brand. Prävention sei schon immer besser gewesen, als ungute Sachverhalte einfach zu ignorieren und im Nachhinein ein großes Lamento anzustimmen.
Quelle: Verband Bildung und Erziehung vom 24.02.2013
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Bericht / Dokumentation
Zukunftsplan Bildungslandschaft NRW 2023-2027
-
Zeitschrift / Periodikum
Schuldistanz - die Rolle der Jugendsozialarbeit
-
Zeitschrift / Periodikum
Das baugerüst 2/23 „Jugendarbeit und Schule“
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Abschlussbericht eines Demokratieprojekts an Fachschulen für Erzieher*innen
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Kartenset: Demokratie in Kita-Teams
Projekte zum Thema
-
Triple P Deutschland
ERASMUS+ PECE
-
Reinhard Gansert
SpoSpiTo-Bewegungs-Pass an Grundschulen – Laufend zu mehr Gesundheit und Klimaschutz
-
Stiftung Kinder forschen
KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden
-
Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V.
Medienkoffer „Geschlechtervielfalt in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, in Grundschulen und Horten“
-
Grundschulverband e.V.
Eine Welt in der Schule
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Volkssolidarität Leipziger Land/ Muldental e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
djo-Bildungswerk Berlin gGmbH
-
Internationale Einrichtung
TEVBB Soziale Dienste gGmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Step Kids KiTas gGmbH