Schule und Corona

Unterricht in Jungendherbergen könnte zur Kontaktverringerung beitragen

Das Deutsche Jugendherbergswerk e.V. (DJH) bietet seine Jugendherbergen für temporäre Schulnutzungen an. Rund 450 Häuser würden über Infrastruktur sowie Ausstattung verfügen und für Unterricht in einem geschützten Umfeld zur Verfügung stehen. Damit würden weniger Schülerinnen und Schüler an einem Ort konzentriert sein und Kontakte verringert werden, so das DJH.

19.11.2020

Damit die Schülerinnen und Schüler in Deutschland aufgrund massiver Unterrichtsausfälle nicht zu den Verliererinnen und Verlierern der Corona-Pandemie werden, sollen die Schulen im Land möglichst geöffnet bleiben. Dieses Ziel haben die politischen Entscheidungsträger auch im Zuge der aktuellen Beratungen rund um die Corona-Maßnahmen immer wieder betont. Ein Vorschlag, der aktuell seitens verschiedener Akteure der Bildungslandschaft im Raum steht, sieht eine Entzerrung der Unterrichtssituation durch Klassenteilung oder Beschulung in anderen Räumlichkeiten vor. So würden beispielsweise weniger Schülerinnen und Schüler an einem Ort zusammenkommen und Kontakte verringert werden. Als mögliche Orte für solche temporären Nebenstandorte der Schulen bietet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) jetzt seine rund 450 Häuser an.

Ausstattung und Konzepte sind vorhanden

„Als einer der größten gemeinnützigen Verbände in Deutschland und erfahrener Partner der Schulen im Bereich der Klassenfahrten, ist es für uns in der jetzigen Situation selbstverständlich, unsere Hilfe anzubieten“, erklärt DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz. Ein entsprechendes Unterstützungsangebot hat er in dieser Woche dem Bildungsministerium des Bundes zukommen lassen – getragen von allen 14 DJH-Landesverbänden. „Unsere Häuser verfügen nicht nur über die passende Ausstattung, etwa, weil die vorhandenen Gruppenräume schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden können, sondern mit unseren geschulten Mitarbeitenden ist zum Beispiel auch die Verpflegung größerer Schülergruppen kein Problem. Mit unserem DJH-Hygienekonzept, das wir in enger Zusammenarbeit mit Experten entwickelt haben, können wir zudem alle Anforderungen erfüllen“, so Schmitz. Außerdem würden die Jugendherbergen als geschützte und sichere Orte auch über die passenden Flächen für Pausenangebote verfügen – etwa durch verschiedene Spielgeräte und Aktivitätsmöglichkeiten an der frischen Luft. „Hier sehen wir einen klaren Vorteil gegenüber anderen Räumlichkeiten und Stätten, in denen die für Schulunterricht notwendige Infrastruktur erst aufwendig geschaffen werden müsste“, so der DJH-Hauptgeschäftsführer.

Jugendherbergen bieten verschiedene Zwischennutzungen

Mit dem jetzt unterbreiteten Unterstützungsangebot für die Schulen setzt das DJH sein Engagement für Gemeinwohl und Zivilgesellschaft im Kontext der Corona-Pandemie fort. Schon im Frühjahr hatte der 2,4 Millionen Mitglieder starke Verband seine Häuser für verschiedene Zwischennutzungen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel als Obdachlosenunterkunft, Fieberambulanz oder Frauenhaus. „Zu diesem Angebot stehen wir natürlich auch weiterhin, etwa mit Blick auf die jetzt diskutierte Schaffung von Impfzentren. Wir stehen in allen Bereichen konstruktiven Ideen und Vorschlägen offen gegenüber und wollen unseren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten“, betont Julian Schmitz.

Quelle: Deutsches Jugendherbergswerk e.V. vom 19.11.2020

Redaktion: Iva Wagner

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