Bildungspolitik
Studierende kritisieren mangelnde Dialogbereitschaft der HRK
Anlässlich der Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) demonstrierten gestern mehr als 9000 Studierende in Leipzig. Das Motto "KEINE Stimme ohne uns! Für eine demokratische Bildungspolitik" holte Protestierende aus dem gesamten Bundesgebiet auf die Straßen Leipzigs.
25.11.2009
Die Stimmen der Studierenden wurden besonders laut, als die Demonstration am Neuen Rathaus zum Halten kam. Dort fand zur gleichen Zeit die Pressekonferenz der HRK statt, welche von tausenden vor dem Neuen Rathaus und einigen Protestierenden im Saal selbst gestört werden konnte. "Die heute einstimmig beschlossene Stellungnahme der
HRK zeugt von einer inhaltslosen bis nichtvorhandenen Auseinandersetzung mit den gravierenden Problemen der Studierenden," stellt Ulrike Nack, Sprecherin des StudentInnenRates, klar und betont, dass im Gegensatz dazu auf den Kundgebungen der Demonstration eine inhaltliche Auseinandersetzung zu den vielfältigen Themen rund um "Bologna" stattfand.
"Der Möglichkeit zum Austausch mit den Studierenden sind die PräsidentInnen und RektorInnen trotz Einladung zum offenen Mikrofon nicht nachgekommen," bedauert Dorothee Riese, Sprecherin der Konferenz sächsischer Studierendenschaften (KSS). "Stattdessen begrüßt die HRK in ihrer Pressemitteilung "das Angebot der Kultusministerkonferenz (KMK), in einen gemeinsamen Dialog einzutreten". Damit wird einmal mehr deutlich, dass die Rede vom Dialog mit den Studierenden reine Lippenbekenntnisse sind und von "der Stimme der deutschen Hochschulen" lediglich Standesinteressen vertreten werden," kritisiert Riese.
"Die Demonstration setzte zudem abermals ein klares Zeichen gegen Zulassungsbeschränkungen und gegen Studiengebühren jeglicher Art", gab sich Christina Schrandt, Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS) zufrieden. Ein Ende des Protests ist noch nicht in Sicht. "Solange die HRK in ihrer jetzigen Form bestehen bleibt und konstant die größte Gruppe mit den meisten Stimmen an den Hochschulen ignoriert, werden wir weiterhin unsere Stimmen erheben."
Quelle: Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS)
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