Bildungspolitik

Studentenwerk: Jobben gehört in die Strukturvorgaben für Bachelor/Master

Wenn Länder und Hochschulen den zeitlichen Rahmen von Bachelor-Studiengängen definieren, müssen sie an den Nebenjob der Studierenden denken. Darauf drängt das Deutsche Studentenwerk (DSW).

24.06.2010

Potsdam/Berlin, 24. Juni 2010. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde erklärt in einem Bologna-Expertengespräch des brandenburgischen Wissenschaftsministeriums: „66% der Studierenden bundesweit jobben neben dem Studium, in Brandenburg sind es 63%. Die Erwerbstätigenquote ist in den vergangenen Jahren angestiegen, und auch Bachelor-Studierende jobben.“

Meyer auf der Heyde betont: „Der sorgenfreie, vollfinanzierte Student, der seine ganze Zeit ausschließlich dem Studium widmen kann - das ist eine Fiktion.“

Das Land Brandenburg novelliert derzeit sein Hochschulgesetz und will Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz zum Bachelor- und Master-Studium umsetzen. Die Arbeitsbelastung der Studierenden soll zwischen 32 und 39 Stunden in der Woche betragen, verteilt auf 46 Wochen im Jahr.

„Zu den maximal 39 Stunden in der Woche kommt aber bei vielen Studierenden der Nebenjob hinzu, der für die Studienfinanzierung unerlässlich ist“, sagt Meyer auf der Heyde. „Dann ist das studentische Zeitbudget deutlich höher, und der von vielen Studierenden in den Protesten des Jahres 2009 artikulierte Druck steigt.“

„Brandenburg hat die große Chance, Vorbild für die anderen Länder und die Hochschulen zu werden, indem es bei der Arbeitsbelastung von Bachelor-Studierenden deren wirtschaftliche und soziale Wirklichkeit berücksichtigt. Diese Chance sollte das Land nutzen“, erklärt Meyer auf der Heyde.

Gemäß der jüngsten DSW-Sozialerhebung jobben Bachelor-Studierende an Fachhochschulen mit 15 Stunden in der Woche deutlich mehr als der Durchschnitt aller Studierenden, die acht Stunden in der Woche für den Nebenjob aufwenden. Von den Bachelor-Studierenden sagen 19%, die zeitliche Belastung während des Semesters sei zu hoch.

Herausgeber: Deutsches Studentenwerk

 

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