Bildungspolitik

Sehrbrock: Neue Ausbildungszahlen kein Grund, Lage zu beschönigen

Nach Einschätzung des DGB zeigt die aktuelle Entwicklung der Ausbildungszahlen, dass die junge Generation zu den Verlierern der Wirtschafts- und Finanzkrise zählt. „Die Krise hat den Ausbildungsmarkt längst erfasst."

18.12.2009

"In diesem Jahr wurden rund 50.000 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Donnerstag in Berlin anlässlich einer neuen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Außerdem befürchtet Sehrbrock, dass viele Unternehmen ihre Ausbildungsangebote infolge der Wirtschaftskrise im nächsten Jahr weiter einschränken könnten. „Es besteht also gar kein Grund, die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu beschönigen“, so die stellvertretende DGB-Vorsitzende. Berücksichtige man alle Jugendlichen, die in Warteschleifen „versorgt“ wurden, ihren Wunsch auf Ausbildung aber aufrecht erhalten hätten, müsse von einer Gesamtnachfrage von 650.000 ausgegangen werden. Auf der Grundlage der jetzt veröffentlichten BIBB-Statistik ergebe sich daraus ein Bedarf von zusätzlich mehr als 80.000 Ausbildungsverträgen, um die Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu stabilisieren.

Gerade die Krise zeige erneut die Anfälligkeit des Ausbildungssystems für konjunkturelle Einbrüche, so Sehrbrock. „Die Zukunftsperspektiven junger Menschen dürfen nicht von der Konjunktur abhängen. Wir brauchen deshalb eine konjunkturunabhängige Finanzierung der Ausbildung - zum Beispiel durch Branchenfonds.“

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

 

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