Bildungspolitik

Sehrbrock: Gipfel hilft Bildungsrepublik nicht auf die Beine

Für die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock ist der Berliner Bildungsgipfel eine „große Enttäuschung“. „Vor einem Jahr in Dresden haben die Regierungschefs Investitionen von bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr versprochen. Nun wird dieser Bedarf durch schlichte Zahlenakrobatik mehr als halbiert,“ sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Mittwoch in Berlin.

17.12.2009

Neue Posten im Bildungsetat zu verbuchen, helfe der Bildungsrepublik Deutschland nicht auf die Beine. „Die Pensionen von Professoren und Lehrern oder die Kosten für den Unterhalt von staatlichen Gebäuden sind keine Bildungsinvestitionen. Es ist bedauerlich, dass Bund und Länder zu solchen Methoden greifen. Bessere PISA-Ergebnisse werden wir so nicht erreichen“, sagte Sehrbrock.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende kritisierte zudem die mangelnde Verbindlichkeit der Bildungsbeschlüsse. „Ein Jahr nach Dresden durfte man mehr erwarten, als vage Absichtserklärungen. Wesentliche Aufgaben werden erneut bis zum Sommer in Arbeitsgruppen vertagt.“

Sie wies darauf hin, dass sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes für das Bildungswesen einen Mehrbedarf von 32,3 Milliarden Euro pro Jahr bedeutet. „Es ist an der Zeit für einen konkreten Plan, wohin die Investitionen fließen sollen“, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende. Zu einer echten Bildungsoffensive gehören nach Auffassung des DGB eine bessere Ausstattung der Kindergärten, der flächendeckende Ausbau von Ganztagsschulen, der bedarfsgerechte Ausbau der Hochschulen sowie die Abschaffung von Bildungsgebühren.

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

 

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