Bildungspolitik

Qualitäts-Offensive für Ganztagsschulen: Sechster bundesweiter Ganztagsschulkongress

Die Bilanz kann sich sehen lassen: 7200 Schulen haben in den vergangenen fünf Jahren Geld aus dem Ganztagsschulprogramm bekommen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Aus- und Aufbau von Ganztagsschulen mit insgesamt vier Milliarden Euro unterstützt.

14.12.2009

Die Länder haben die Projekte mit mindestens zehn Prozent der Bundesmittel kofinanziert. Damit hat jede fünfte allgemein bildende Schule in Deutschland von dem Programm profitiert. Für die Zukunft wird es jetzt vor allem darum gehen, die Qualität der Bildungsarbeit in den Ganztagsschulen weiter zu verbessern. Genau dies ist eines der zentralen Themen beim sechsten bundesweiten Ganztagsschulkongress, der mit mehr als 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 11./12. Dezember in Berlin stattfand.

Ein Beispiel für die Qualitäts-Offensive: Die Ganztagsschulen werden bis zum Jahr 2014 bei ihrer Qualitätsentwicklung weiter durch das Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ unterstützt. Die Schulen erhalten für Fortbildungen und beim fachlichen Austausch mit anderen Schulen vielfältige Anregungen. Zentraler Bestandteil des Programms waren die bereits etablierten Serviceagenturen in bislang 15 Bundesländern. Bayern bereitet den Aufbau einer Serviceagentur vor. Diese sind gemeinsam mit den zuständigen Ministerien Ansprechpartner für die Schulen sowie Schnittstellen zum bundesweiten Programmangebot.

Eva Luise Köhler, die Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, zeigte sich überzeugt: „Die bisherigen Erfahrungen im Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen."sowie die Evaluation haben bescheinigt, dass die Servicestellen mit ihren regionalspezifischen Angeboten die Schulen merklich in ihrer Entwicklung unterstützen. Deshalb freut es mich besonders, dass das Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung fortgesetzt wird.“

Bundesbildungsministerin Annette Schavan bezeichnete das Ganztagsschulprogramm als einen „wichtigen Schritt auf dem Weg zur Ganztagsschule der Zukunft“. Jetzt gehe es darum, die Qualität der Bildung noch weiter zu verbessern. „Unser Ziel ist die beste pädagogische Qualität für unsere Ganztagsschulen.“ Vorläufige Ergebnisse der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG) haben nach den Worten der Ministerin gezeigt, dass Kinder und Jugendliche unterschiedlicher sozialer Herkunft gleichermaßen von dem Ausbau von Ganztagsschulen profitieren. „Damit wirken Ganztagsschulen der sozialen Ausgrenzung entgegen. Dies ist ein großer Erfolg im Kampf gegen die Bildungsarmut“, betonte die Ministerin.

„Neben dem Ausbau weiterer Ganztagsschulen wird es die zentrale Aufgabe der nächsten Jahre sein, lokale und regionale Netzwerke aufzubauen, zu festigen und in ihren qualitativen und quantitativen Angeboten zu fördern. Die Ganztagsschule ist ein wesentlicher Schritt zur besseren, zur kontinuierlichen Entwicklung aller Kompetenzen aller Kinder und Jugendlichen. Damit sehe ich in der Ganztagsschule die Chance, umfassende Bildung lebendig werden zu lassen, als einen Ort der ganzheitlichen individuellen Förderung, der Förderung aller Begabungen“, erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Minister Henry Tesch.

Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbH

 

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