Bildungspolitik

Positive Entwicklung auf dem Berliner Ausbildungsmarkt - Senatorin appeliert an Unternehmen

Auch in diesem Jahr soll allen Berliner Jugendlichen, die eine Berufsausbildung beginnen wollen, ein Ausbildungsangebot gemacht werden. Der Senat hat heute auf Vorlage der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, einen Bericht an den Hauptausschuss über Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote für das Ausbildungsjahr 2012/13 verabschiedet.

08.08.2012

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres appelliert Senatorin Kolat an die Unternehmen: „Die Berliner Unternehmen müssen alle Anstrengungen darauf richten, jungen Berlinerinnen und Berlinern die Chance auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu geben. Wer heute ausbildet, hat morgen die benötigten Fachkräfte.“ Die Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, forderte die Senatorin auf, das umfassende Beratungs- und Vermittlungsangebot der Arbeitsagenturen und der Kammern zu nutzen.

"Matching-Probleme" sind eine zentrale Herausforderung

In Anbetracht des doppelten Abiturjahrganges und der guten Wachstumsaussichten haben die Berliner Wirtschaft und der Öffentliche Dienst für 2012 etwa 1.300 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze in Aussicht gestellt. Dennoch sind derzeit noch 7.600 Jugendliche unversorgt, während gleichzeitig etwa 4.800 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Matching-Probleme, die Zusammenführung von Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage, bleiben damit eine zentrale Herausforderung auf dem Ausbildungsmarkt. Noch für das Ausbildungsjahr 2012 muss deshalb eine passgenaue Vermittlung in Angriff genommen werden, etwa durch eine intensivere Berufsorientierung.

Dazu erklärt Senatorin Kolat: „Die noch nicht vermittelten Jugendlichen brauchen jetzt einen Ausbildungsvertrag. Wir können nicht darauf warten, dass im Oktober die Nachvermittlung beginnt. Deshalb sind Unternehmen und Jugendliche gefordert, in den nächsten Wochen aktiv zu bleiben, damit möglichst alle Stellen besetzt werden können.“ Jugendlichen empfiehlt die Senatorin, sich noch nach offenen Ausbildungsplätzen zu erkundigen, auch wenn diese nicht dem Erstwunsch entsprechen.

Keine Bestenauslese für Unternehmen

Auch für die Jugendlichen, die auf den ersten Blick nicht zu den Starken gehören, sollen mehr Ausbildungschancen eröffnet werden. Hier sind die Betriebe gefordert, nicht nur nach den Schulnoten Bestenauslese zu betreiben, sondern allen Jugendlichen die Tür zu einer Ausbildung zu öffnen.

Für das vergangene Jahr zieht die Senatorin eine positive Bilanz. Die „Berliner Vereinbarung zur Nachwuchskräftesicherung für Unternehmen durch Ausbildung“ hat trotz geringerer Zahlen bei den Schulabsolventinnen und -absolventen zu einem leichten Anstieg der vollbetrieblichen Ausbildungsverträge auf 15.286 geführt (2010: 15.214). Im außerbetrieblichen Bereich wurde die Ausbildungskapazität beispielsweise in den Bereichen der Medizinalfachberufe, der öffentlich-rechtlichen Laufbahnen im Landesdienst und der vollqualifizierenden Ausbildung an Berufsfachschulen erhöht.

Wie in der Berliner Vereinbarung vorgesehen, wurde für das Ausbildungsjahr 2011/2012 die Zahl der geförderten Ausbildungsplätze im Rahmen des Berliner Ausbildungsplatzprogramms (BAPP) von 1.400 auf 500 reduziert; die Zahl der Ausbildungsplätze in der Benachteiligtenausbildung sank von 1.657 auf 1.002.

Diejenigen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden, erhalten ein Angebot im Rahmen des Berliner Ausbildungsplatzprogramms (BAPP). Die im Haushaltsplan bestätigten 500 Ausbildungsstellen im BAPP werden - wie in den Vorjahren - nachrangig besetzt.

Quelle: Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Berlin vom 07.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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