Bildungspolitik

Öffentliches Fachgespräch zum Thema "Grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der Berufsbildung

Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung lädt zum Öffentlichen Fachgespräch zum Thema „Grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der Berufsbildung“ ein. Das Fachgespräch findet am Mittwoch, den 17.10.2012 um 9.30 Uhr im Berliner Paul Löbe-Haus, Sitzungssaal E.300 statt.

08.10.2012

Das deutsche duale Ausbildungssystem stößt europaweit auf immer mehr Anerkennung. Die neuen EU-Zielsetzungen in der beruflichen Bildung setzen auf dieses duale Prinzip, also auf die enge Verzahnung von Schule und Wirtschaft und die Arbeitsmarktrelevanz der Ausbildung. Kürzlich haben bereits mehrere Staaten wie Schweden und Rumänien Reformschritte in Richtung des dualen Systems eingeleitet.

Um dieses Thema zu vertiefen, lädt der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum Öffentlichen Fachgespräch zum Thema „Grenzüberschreitende Kooperation im Bereich der Berufsbildung“ ein. Das Fachgespräch findet am Mittwoch, den 17.10.2012 um 9.30 Uhr im Berliner Paul Löbe-Haus, Sitzungssaal E.300 statt. Die Sitzung ist auf zwei Stunden angesetzt.
Vor allem die im innereuropäischen Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland, das hohe Qualifikationsniveau der Ausbildung und der relativ erfolgreiche Übergang der Jugendlichen nach der Lehre in den Arbeitsmarkt sind Gründe für die Wertschätzung, schreibt die Bundesregierung in dem 80-Seiten langen „Berufsbildungsbericht 2012“ (17/9700), der als Vorlage des Fachgesprächs dient. Die OECD habe in einer internationalen OECD-Vergleichsstudie die Leistungsfähigkeit des dualen Systems kürzlich noch einmal unterstrichen.
„Trotz dieser guten Ausbildungsmarktentwicklung besteht Handlungsbedarf“, schreibt die Bundesregierung. Der demografisch bedingte Rückgang an Schulabgängern verschärfe den schon heute absehbaren Fachkräftemangel. Das System müsse daher neuen Entwicklungen angepasst werden. Die Qualifikation in der Ausbildung müsse sich erhöhen, der Dienstleistungssektor ausgebaut werden, und auch das lebenslange Lernen müsse eine immer größere Rolle spielen. Zudem will die Bundesregierung einen gemeinsamen europäischen Arbeits- und Bildungsraum entwickeln, der sich stärker auf die jeweiligen nationalen Gegebenheiten auswirkt als dies bislang der Fall ist.

Der internationale Trend zur sogenannten Outcome-Orientierung beruflicher Bildung komme dem dualen System dabei entgegen. Unter der Orientierung an „Learning Outcomes“ wird die Transparenz von Lernergebnissen verstanden - unabhängig davon, wie, wo und wann sie erworben wurden. Diese Outcome-Orientierung, verbunden mit einer stärkeren Arbeitsmarktorientierung von Qualifikationsanforderungen, erlaube einen Vergleich von Kompetenzen und zwar unabhängig von Bildungsinstitutionen und formalen Diplomen. Damit können in Zukunft, Qualifikationen, die in Deutschland nichtakademisch, in anderen Staaten aber akademisch vermittelt werden, verglichen und gegebenenfalls auch gleichgestellt werden.

Liste der geladenen Sachverständigen

  • Martin Baethge, Präsident Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg-August-Universität Göttingen
  • Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Bonn
  • Günter Lambertz, DIHK Deutscher Industrie und Handelskammertag e.V., Berlin
  • Jürgen Männicke, EDUCON – Internationales Berufliches Weiterbildungsconsulting, Berlin
  • Hermann Nehls, DGB-Bundesvorstand, Bereich Bildung, Qualifizierung und Forschung, Berlin
  • Felix Rauner, Universität Bremen, Forschungsgruppe Berufbildungsforschung (I:BB)

Interessierte Besucher können sich beim Sekretariat des Ausschusses (Telefon: 030/227-32861, Fax: 030/227-36845, E-Mail: <link mail window for sending>bildungundforschung@bundestag.de unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums anmelden. Zur Sitzung muss ein Personaldokument mitgebracht werden.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 434

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