Bildungspolitik

Oberschule: GEW kritisiert "halbherzigen Schritt" des CDU-Vorstandes

Frankfurt a.M. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat festgestellt, dass die CDU offenbar langsam in der Realität ankomme.

27.06.2011

Mit Blick auf den heutigen Beschluss des CDU-Vorstands zum gegliederten Schulsystem zeigte sich die Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Schule, Marianne Demmer, darüber erstaut, wie lange die CDU gebraucht habe, um zu erkennen, dass die Gesellschaft sich verändere. "PISA-Ergebnisse wie auch die Abstimmung mit den Füßen durch Schüler und Eltern haben dem gegliederten deutschen Schulsystem schön längst den Laufpass erteilt. Jetzt macht die CDU einen halbherzigen Schritt zum zweigliedrigen Schulwesen, das in Wirklichkeit dreigliedrig ist: Denn ebenso wenig wie am Gymnasium gerüttelt wird, werden die Sonder- und Förderschulen in Frage gestellt. Wer ein inklusives Schulsystem will, das alle Kinder bestmöglich fördert, darf dem Gymnasium und den Sonderschulen keine Bestandsgarantie geben", sagte Demmer.
 
Sie kritisierte, dass das Gymnasium in der Hierarchie weiterhin über den so genannten Oberschulen rangiere. "Nach dem Konzept der CDU bleibt die Oberschule weiter die untere Schulart. Die zusammengelegten Haupt- und Realschulen sind die ungeliebten 'Restschulen', die Sonderschulen das Auffangbecken für die vollends Ausgegrenzten", sagte Demmer.
 
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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