Bildungspolitik

Kulturrat: Wer beim Sozialen spart, schadet der Bildung

Bund und Länder wollen, so sagen sie, Deutschland zur Bildungsrepublik entwickeln. Deshalb treffen sich heute bei der Bundeskanzlerin die Ministerpräsidenten zum dritten Bildungsgipfel.

10.06.2010

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert, dass endlich auf dem Bildungsgipfel auch über den Beitrag der kulturellen Bildung zur Allgemeinbildung debattiert wird.

Kulturelle Bildung ist kein Beiwerk, sondern eine wesentliche Grundlage, um sich in der modernen Welt zu orientieren. Vielfach wird die mangelnde Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen beklagt. Kulturelle Bildung gerade in der frühkindlichen Erziehung kann dem entgegen wirken und einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen leisten. Es war ein schwerer Fehler, dass der erste und zweite Bildungsgipfel das Thema kulturelle Bildung ausgeklammert hatte. Beim morgigen Bildungsgipfel der Bundeskanzlerin sollte dieser Fehler nicht wiederholt werden. Ein Bildungsgipfel ohne das Thema kulturelle Bildung ist nur Stückwerk. 

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Sparbeschlüsse der Bundesregierung haben den Haushaltstitel Bildung geschont. Bei den direkten Bildungsausgaben des Bundes ist mit einem Aufwuchs zu rechnen. Das ist sehr zu begrüßen. Trotzdem werden durch die Sparbeschlüsse der Bundesregierung der Bildungspolitik einen Bärendienst erwiesen. Die finanziell schwachen Familien in unserer Gesellschaft werden durch die radikalen Einsparungen im Sozialbereich noch mehr ins Abseits gestellt und den Kindern in diesen Familien werden Bildungschancen und Teilhabegerechtigkeit noch mehr vorenthalten werden. Wer beim Sozialen spart, schadet der Bildung, dagegen helfen dann auch keine warmen Worte auf Bildungsgipfeln.“ 

Quelle: Deutscher Kulturrat

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