Bildungspolitik

Kempen: "Schavan-Show löst kein Problem"

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) zeigt sich über die Ergebnisse des Bologna-Gipfels enttäuscht.

17.05.2010

"Das war eine Alibi-Veranstaltung. Das aufmunternde Schulterklopfen und das beharrliche 'Weiter so' sind zu wenig. Schöngeredet wurde zu lange. Wer den festgefahrenen Bologna-Zug aus der Sackgasse herausführen will, darf sich nicht mit PR-Inszenierungen begnügen, sondern muss endlich entschlossen Kurskorrekturen vollziehen", erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen. "Die Veranstaltung hat nichts dazu beigetragen, die bislang verfehlten, aber nach wie vor richtigen Bologna-Ziele wie mehr Mobilität oder weniger Studienabbrecher zu verwirklichen." 

Der DHV-Präsident bemängelte, dass alle entscheidenden Fragen zur Reform der Bologna-Reform vorsätzlich verschwiegen worden seien. Weder die Frage, ob ein wissenschaftliches Studium an einem an der Chimäre eines Durchschnittsstudierenden bemessenen "Workload" orientiert werden könne, noch die Frage des Erhalts des Qualitätsabschlusses "Diplom", noch die Notwendigkeit, den Hochschulen mehr Freiheit für die Gestaltung von Studiengängen zu geben, seien thematisiert worden. Unter dem Eindruck der Studierendenproteste habe die KMK zugesagt, Detailvorgaben zu beseitigen (Modulgröße, Umfang von Abschlussarbeiten usw.). "Passiert ist nichts", rügte Kempen. "Es ist aber ein Irrtum, zu glauben, man könne Studentenproteste aussitzen und mit politischen PR-Showveranstaltungen verhindern." 

Quelle: Deutscher Hochschulverband

ik

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