Bildungspolitik

Hessens Kultusministerin lehnt CDU-Pläne zur Zusammenlegung von Haupt- und Realschule ab

Mit Blick auf das von Bundesbildungsministerin Schavan vorgelegte Modell einer Oberschule betonte Hessens Kultusministerin Dorothea Henzler, dass den Bundesländern nicht in ihre Schulpolitik hineingeredet werden dürfe.

27.06.2011

Die Hessische Landesregierung setze auf ein vielfältiges Schulsystem, das Eltern Wahlfreiheit gewähre. Alle Kinder und Jugendlichen in Hessen erhielten hier die gleichen Chancen auf Bildung und die bestmögliche Förderung. Bei aller Unterschiedlichkeit der Begabungen und der unterschiedlichen Entwicklungsreife komme es darauf an, das Schulsystem durchlässig zu gestalten, um optimale Chancengerechtigkeit zu erreichen. „Kein Bundesland hat hierfür ein so vielfältiges Schulsystem etabliert wie Hessen“, sagte Henzler.

Man werde deshalb, so die Kultusministerin, in Hessen keine funktionierende Hauptschule abschaffen. „In allen Bundesländern sind Veränderungen in der Schullandschaft festzustellen. Sie sind die Reaktion auf die demographische Entwicklung, das Wahlverhalten der Eltern und die Anforderung an die schulische Bildung durch die Wirtschaft.“ Die Hessische Landesregierung plane deshalb mit der Einführung der Mittelstufenschule zum Schuljahr 2011/12 auf diese neuen Rahmenbedingungen zu reagieren. Verbundene Haupt- und Realschule können sich demnach freiwillig in eine Mittelstufenschule umwandeln. „Eine Mittelstufenschule mit gemeinsamen Eingangsklassen sowie abschlussbezogenen Bildungsgängen wird dazu beitragen, das Angebot an Schulen, die zum Hauptschulabschluss und mittleren Abschluss führen, übersichtlicher zu gestalten“, sagte Henzler. Mit der Erhöhung des Praxisanteils und einer frühen Berufsorientierung werde zudem die Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler verbessert, Potenziale und Talente jedes Einzelnen würden gezielt gefördert.

Der Begriff Oberschule sei zudem falsch gewählt und irreführend. Er suggeriere die Einbeziehung der Oberstufe. „Das wäre dann aber das gleiche Modell wie die Gemeinschaftsschule“, so Henzler. Hessen habe deshalb bewusst den Namen Mittelstufenschule für ein Angebot in der Sekundarstufe I gewählt.

Quelle: Hessisches Kultusministerium

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