Bildungspolitik

Hessen: Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Theatern und Schulen geschlossen

Die Eröffnungsveranstaltung der 15. Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche „Theater sehen - Theater spielen“ in Marburg bildete den Hintergrund für die Verabschiedung eines Orientierungsrahmens, der die kulturelle Vielfalt an Schulen durch eine fachlich und organisatorisch fundierte Zusammenarbeit mit Theatern unterstützen soll.

08.03.2010

Wiesbaden - „Die Stärkung der kulturellen Bildung insbesondere von Kindern und Jugendlichen gehört zu den wichtigen Zielen der Hessischen Landesregierung. Dabei sollten Theater und Schulen produktive Partner sein.“ Das haben Kultusministerin Dorothea Henzler und der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Gerd Krämer, am vergangenen Samstag bei der Unterzeichnung der ersten Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Theatern und Schulen in Hessen hervorgehoben.

Für die Qualität der Theaterangebote stehen die Mitunterzeichner der Rahmenvereinbarung: die Internationale Vereinigung der Kinder- und Jugendtheater, ASSITEJ, der Landesverband Professioneller Freier Theater in Hessen, LaProf, und der Landesverband Schultheater in Hessen e.V. Der nun vorliegende rechtliche und organisatorische Rahmen unterstützt Kooperationen auf schulischer und regionaler Ebene.

Im Zentrum der Vereinbarung steht nicht nur der regelmäßige Theaterbesuch, der in vielen Schulen schon immer zum festen Angebot gehört. „Natürlich spielt das Zuschauen in der Begegnung mit der Theaterkunst eine wichtige Rolle. Aber ein wesentliches Moment von ästhetischer Erfahrung liegt auch darin, dass Kinder und Jugendliche selber Theater spielen“, sagte Kultusministerin Henzler. Staatssekretär Krämer unterstrich die Bedeutung von verlässlichen Kooperationen: „Die Zusammenarbeit so unterschiedlicher Institutionen wie Theater und Schule muss langfristig und nachhaltig angelegt werden. Nur so können alle Partner wirklich profitieren.“ 

Ein wesentliches Kriterium für eine gute und dauerhaft wirksame Zusammenarbeit sehen Henzler und Krämer in der Kooperation der Externen mit den Theaterlehrkräften an Schulen. Insofern sei die Rahmenvereinbarung auch geeignet, die an hessischen Schulen sehr gefragten Angebote zum Darstellenden Spiel weiter zu stärken.

Auf der Basis der Vereinbarung sollen mittel- und langfristige Kooperationsverträge zwischen Schulen und Theatern abgeschlossen werden. So könnten zum Beispiel theaterpädagogisch begleitete Aufführungen der professionellen Theater zum regelmäßigen Bestandteil des Schulalltags werden. Einen ersten Kontakt in dieser Richtung ermöglicht zurzeit die zum zweiten Mal ausgeschriebene Reihe „Theater unterwegs“, die durch ASSITEJ koordiniert wird. Hier können sich 50 Schulen um ein Theatergastspiel mit theaterpädagogischer Vor- und Nachbereitung bewerben. 

Eine von Assitej initiierte Studie „Theater und Schule“ belegt übrigens das große Interesse der Schulen an Theater: So hatten 87 Prozent der befragten Schulen angegeben, ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, selber Theater zu spielen. 79 Prozent organisieren ein- bis zweimal jährlich einen Theaterbesuch. In die Befragung waren seinerzeit die Angaben von 1020 Schulen in Hessen eingeflossen. 

Herausgeber: Ehemals: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit

 

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