Bildungspolitik

Handwerk und DGB: Duale Berufsausbildung stärken

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks fordern in Anbetracht der zum Teil dramatisch hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa eine Stärkung der dualen Berufsausbildung.

12.06.2014

Anlässlich des gemeinsam von DGB und Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) veranstalteten Berufsbildungskongress "Zukunft der Lernorte Betrieb - Berufsbildung der Zukunft" am 12. und 13. Juni 2014 in Berlin erklärte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): "Eine breit angelegte, fundierte Berufsausbildung sichert den Betrieben hoch qualifizierte Fachkräfte und eröffnet jungen Menschen hervorragende Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. So werden beide Seiten zu Gewinnern: Betriebe und Jugendliche. Akademische und berufliche Bildung sollten nicht als Konkurrenzsysteme, sondern als sich ergänzende Elemente angesehen werden - die auf gleicher Augenhöhe agieren."

Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender, sagte: "Berufliche Bildung ist dann besonders erfolgreich, wenn das "Berufsprinzip" eine tragende Rolle im System einnimmt. Wenn die Inhalte der Berufsausbildung nur noch in fragmentierten Einzelbausteinen vermittelt werden und der Bezug zum gesamten beruflichen Tätigkeitsfeld fehlt, verliert unsere Berufsausbildung ihre eigentliche Stärke.  Eine vollwertige Berufsausbildung verringert das Risiko von Arbeitslosigkeit und einer Beschäftigung im Niedriglohnsektor."
 
Im Handwerk bietet die Meisterqualifikation die Voraussetzung für eine hohe Qualität der betrieblichen Ausbildung. Die Europäische Union stellt nun die Meisterqualifikation als Zulassungsvoraussetzung zur Ausübung der Handwerksberufe in Frage. Handwerk und Gewerkschaften sind sich einig: Eine Reduzierung der Zugangsvoraussetzungen zu Handwerksberufen führt zu einem Rückgang des betrieblichen Ausbildungsangebots. In Anbetracht der zum Teil dramatisch hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa kann dies definitiv nicht im Interesse der Europäischen Kommission sein.

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund vom 12.06.2014

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