Bildungspolitik

Grüne wollen mehr Teilhabe bei Bildung

Der Erfolg in der Bildung hängt in keinem anderen OECD-Land so sehr vom Elternhaus ab wie in Deutschland. Das macht laut der Fraktion der Grünen der Bericht „Bildung in Deutschland 2012“ deutlich. Bildungsblockaden müssten deshalb aufgebrochen werden.

24.10.2012

„Eine ungerechte Bildungspolitik und ein unzureichendes Bildungssystem spalten unsere Gesellschaft in Gewinner und Verlierer, in Arme und Reiche“, schreiben die Grünen in ihrem Antrag „Konsequenzen aus dem nationalen Bildungsbericht ziehen – Bildungsblockaden aufbrechen und mehr Teilhabe ermöglichen“ <link http: dip.bundestag.de btd external-link-new-window external link in new>(17/11074; PDF, 90 KB).

Die Fraktion fordert die Bundesregierung auf, einen Entwurf für eine Verfassungsänderung zur umfassenden Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern zu erarbeiten. Zudem soll ein neues Ganztagsschulprogramm zur Verwirklichung inklusiver Bildung vorgelegt werden. Außerdem erwarten die Grünen, dass der Unterfinanzierung des Bildungswesens entgegengewirkt wird und das Ziel schnellstmöglich erreicht wird, mindestens zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung zu investieren. Ferner soll die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem verbessert werden.

Laut des jüngsten Berichts würden einerseits deutlich mehr junge Menschen höhere Schul- und Hochschulabschlüsse erwerben, auf der anderen Seite sei die Zahl der Bildungsverlierer aber kaum rückläufig. Darunter versteht man Menschen, die nicht richtig lesen oder Texte verstehen können, die Schule oder die Lehre abbrechen und nicht an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.

„Die zentrale Herausforderung für Bildungseinrichtungen und Bildungspolitik ist, jedem und jeder mehr gesellschaftliche Teilhabe zu garantieren und Aufstieg durch Bildung zu ermöglichen“, schreiben die Grünen. Bildungsblockaden müssten aufgebrochen werden. Notwendig sei ein umfassendes Angebot an frühkindlicher Bildung, längeres gemeinsames Lernen und der Ausbau von Ganztagsschulen. Davon würden in besonderer Weise Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Familien profitieren.

Quelle: Deutscher Bundestag vom 23.10.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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