Bildungspolitik

GEW: "Umsetzung von Bologna nur mit den Hochschulbeschäftigten"

Frankfurt a.M. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund, Länder und Hochschulen aufgefordert, Hochschulbeschäftigte in den Bologna-Reformen stärker zu unterstützen.

05.05.2011

"Es ist nicht damit getan, dass Politiker und Hochschulrektoren am Grünen Tisch Reformen entwickeln. Dozentinnen und Dozenten sowie Beschäftigte in Verwaltung, Management und Beratung müssen die Studienreform auch umsetzen und mit Leben erfüllen. Dafür brauchen sie best mögliche Rahmenbedingungen", erklärte das für Hochschulen verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller am Vortag der "nationalen Bologna-Konferenz" von Bundesbildungsministerium und Kultusministerkonferenz, die morgen in Berlin stattfindet. Keller wird die Bildungsgewerkschaft bei der Konferenz vertreten. 

"Unsere Kolleginnen und Kollegen fühlen sich allein gelassen: Sie sollen Lehrpläne für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge schreiben, Modulhandbücher erstellen, neue Lehr-, Lern- und Prüfungsformen entwickeln, ihre Lehrveranstaltungen evaluieren und die neuen Studiengänge erfolgreich durchs Akkreditierungsverfahren bringen. Gleichzeitig brauchen die Studierenden eine intensivere Betreuung und Beratung. All das kann nicht nebenbei gemacht werden - und schon gar bei einer stagnierenden oder gar rückläufigen Personalausstattung", gab Keller zu Bedenken.

Bund, Länder und Hochschulen müssten endlich konkrete Maßnahmen für eine bessere Unterstützung der Beschäftigten im Bologna-Prozess vereinbaren und umsetzen. "Die Entlastung der Dozenten vom steigenden bürokratischen Aufwand, eine kontinuierliche Qualifizierung der Beschäftigten, die substanzielle Beteiligung an Entscheidungen über die Umsetzung der Reformen vor Ort, die Verbesserung der Betreuungsrelationen zwischen Lehrenden und Studierenden sowie mehr dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse: Das sind Erfolgsbedingungen der Studienreform aus der Perspektive der Hochschullehrkräfte und Mitarbeiter", betonte der GEW-Hochschulexperte.

"Die Bologna-Reformen lassen sich nicht gegen, sondern nur mit den Hochschulbeschäftigten erfolgreich umsetzen - Bund, Länder und Hochschulen müssen jetzt handeln", sagte Keller abschließend. Er unterstrich die Bereitschaft der GEW, mit Bund, Ländern und Hochschulen Gespräche über eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die in Lehre, Verwaltung, Management und Beratung tätigen Kolleginnen und Kollegen zu führen.

Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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