Bildungspolitik

Ganztagsschulen sind im Kommen: 7. bundesweiter Ganztagsschulkongress in Berlin eröffnet

Jede zweite Schule in Deutschland ist mittlerweile auch Ganztagsschule. An Ganztagsschulen stehen die Chancen für alle Kinder und Jugendlichen gut, optimal gefördert zu werden, weil mehr Zeit, kostenlose Bildungs- und Förderangebote sowie eine Kooperationsstruktur in und um Schule zur Verfügung stehen.

12.11.2010

Diese Voraussetzungen müssen gut und immer besser genutzt werden, wenn es darum geht, das Talent jedes jungen Menschen zu entdecken und zu fördern. „Ganztagsschule! Zeit für eine neue Lernkultur.“ ist daher das Motto des 7. bundesweiten Ganztagsschulkongresses, der heute durch die Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan, den Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Dr. Ludwig Spaenle, sowie den Stiftungsratsvorsitzenden der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Roland Koch, eröffnet wurde.

Der Kongress, der heute und morgen im Berliner BCC stattfindet, bietet mehr als 1.300 Lehrerinnen und Lehrern, Schulleitungen, Eltern, Schülerinnen und Schülern, Veranstaltern von Fortbildungen und außerschulischen Partnern eine Plattform, sich über Erfahrungen und Herausforderungen auszutauschen.

„Die Ganztagsschulen sind Vorbilder für das Lernen der Zukunft. Sie bieten die Chance, eine neue Lernkultur zu schaffen“, sagte Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan. „Ganztagsschulen haben das Potenzial, zu Zentren für Bildungsbündnisse vor Ort zu werden“, sagte Schavan weiter.

„Nur gemeinsam können wir eine Bildungslandschaft schaffen, die zu einer qualitativ hochwertigen Lernkultur führt, nicht nur in der Ganztagsschule. Aber die Ganztagsschule ist ein Lernort, an dem durch verstärkte pädagogische Arbeit individuelle Förderung sehr gut gelingt. Der Ausbau von Ganztagsschulen ist kein Spielfeld für bildungspolitische Selbstdarsteller. Er ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen“, erklärte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle.

Roland Koch, der Stiftungsratsvorsitzende der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, ist überzeugt: „Eine neue Lernkultur an Ganztagsschulen braucht auch die enge Zusammenarbeit von Verwaltungen mit allen, die über Bildungsbedingungen mitbestimmen. Da sind wir schon gut, müssen aber noch besser werden. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung hat mit dem Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ somit eine besondere Rolle, da sie mit den 16 Serviceagenturen nicht nur vor Ort Schulen und deren Partner bei ihrer Qualitätsentwicklung begleitet, sondern auch den fachlichen Austausch zwischen den Kultus- und zum Teil Sozialministerien aller Bundesländer unterstützt. 

Der jährlich stattfindende Ganztagsschulkongress ist Bestandteil des überregionalen Programms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ Eingeladen haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Der Kongress präsentiert Beispiele, die von Kreativität und Mut zur Veränderung zeugen. So ist es bereits an vielen Ganztagsschulen gelungen, neue Lernrhythmen einzuführen, aus Hausaufgaben schulische Übungszeiten zu machen, Leistungsdruck in Lernfreude umzuwandeln, die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler verstärkt in den Schulalltag einzubeziehen und sie individuell zu fördern. „Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert mit gut 32 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds. Es dient der Beratung und Begleitung von Ganztagsschulen. Im Zentrum stehen Regionale Serviceagenturen in allen 16 Bundesländern, die anteilig aus Programm- und Landesmitteln eingerichtet wurden. Sie betreuen Ganztagsschulen vor Ort und tragen den länderspezifischen Schwerpunkten und Fragestellungen bei der Ganztagsschulentwicklung Rechnung.

Das detaillierte Kongressprogramm findet sich unter:

http://www.ganztagsschulen.org/intern/upload/allgemein/GTL_Kongress_2010_print.pdf

Herausgeber: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbH

 

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