Bildungspolitik

Frühe Bildung - Neue Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte

In Neudietendorf findet heute der Fachtag „Frühe Bildung - Die neuen Herausforderungen für pädagogische Fachkräfte“ statt. Vor allem der Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 Jahre unterstreicht die Bedeutung von Bildung und Erziehung und untermauert damit die derzeitigen bildungspolitischen Debatten.

13.01.2010

Grund genug für den PARITÄTISCHEN Thüringen, die Implementierung des Bildungsplans mit der groß angelegten Fachtagung zu lancieren. Unter anderem sind auch neuste Erkenntnisse der Neurobiologie und Entwicklungspsychologie in den Thüringer Bildungsplan eingeflossen. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft im Bildungsprozess hat damit eine andere Dimension erreicht. Damit Erzieherinnen und Erzieher diese Aufgabe professionell bewältigen können, benötigen sie eine hohe Kompetenz zur Selbstreflexion und kritischen Betrachtung ihrer eigenen Arbeit. Der Fachtag soll diese aktuellen Herausforderungen aufgreifen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Hinweise und Hilfen zur Bewältigung ihrer vielschichtigen Aufgaben geben.

Ein wesentliches Ziel des neuen Bildungsplanes ist eine Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten durch ein neues Bildungsverständnis. „Nach wie vor ist offen, wie die guten inhaltlichen Aspekte angesichts der unzureichenden personellen Ausstattung der Einrichtungen umgesetzt werden sollen.“ stellt Steffen Richter, Kinder- und Jugendhilfereferent des PARITÄTISCHEN Thüringen, fest. Die neuerlich entbrannte Debatte zum Personalschlüssel in den Thüringer Kindertagesstätten ist in dieser Frage wenig hilfreich.

Das Bildungsverständnis des neuen Planes beruht auf der aktiven Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt. Jedes Kind soll so entsprechend seinem individuellen Entwicklungsstand durch gezielte Anregungen gefördert werden. „Um diese neuen Anforderungen umzusetzen, ist natürlich mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung, Beobachtung und Dokumentation einzuplanen“, erklärt Richter. In der Frage der personellen Ausstattung der Thüringer Kindertagesstätten ist aus Sicht des PARITÄTISCHEN bereits viel Zeit verschenkt worden.

Das Hauptreferat wird Dr. Armin Krenz, Dozent mit Zulassung zu heilkundlich psychologisch-therapeutischer Tätigkeit, am Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel, halten. Im Vordergrund des Referats stehen die besonderen Merkmale kindlicher Lernprozesse bezogen auf eine nachhaltige Bildung und die aktuellen Herausforderungen an eine professionelle Fachkraft. Darüber hinaus beschäftigt sich der Fachtag mit dem Spannungsfeld Kindertagesstätte und Schule. Bereits jetzt lässt sich sagen, dass diese beiden Institutionen zukünftig stärker zusammenarbeiten müssen. „Gemeinsame Fortbildungen und Fachtagungen sind da ein erster Schritt in die richtige Richtung“, meint Richter. 

Quelle: Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e.V. 

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