Bildungspolitik

Forschungsprojekt verweist auf zunehmende Bedeutung von Mobilität und Fachkräftenachwuchs

Anlässlich des Bildungsgipfels am 10. Juni in Berlin empfiehlt das Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekt „leben.lernen.chancen nutzen.“ das „Jugendwohnen“ zukünftig stärker in den Fokus zu nehmen.

14.06.2010

„Die Probleme der Auszubildenden sind groß genug, um sie mit denen der Studenten anzugehen“, erklärt Projektleiter Andreas Finke und verweist auf das Statement von Bundesbildungsministerin Annette Schavan, jedes Kind habe Anspruch auf bestmögliche Förderung.

Als Lösungsbeispiel benennt Finke das Jugendwohnen. Bundesweit stellen über 550 Jugendwohnheime günstigen Wohnraum zur Verfügung und stellen mit sozialpädagogischer Begleitung den Ausbildungserfolg junger Menschen sicher. Um eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung dieses Unterstützungsangebotes voranzutreiben, hat das Forschungsprojekt eine bundesweite Befragung aller Einrichtungen und derer BewohnerInnen durchgeführt. Mit erschreckenden Resultaten: “Das Jugendwohnen steht vor dem finanziellen Aus“, belegt Finke.

Das vom „Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend“ geförderte Forschungsprojekt verweist auf dringenden Investitionsbedarf. Beinahe jedes Haus sei sanierungsbedürftig. Andreas Finke: „Bedingt durch länder- und ressortübergreifende Zuständigkeiten kann hier nur ein gemeinschaftliches Engagement von Bund und Ländern zum Ziel führen. Viele Jugendwohnheime haben Ihre Sanierungs- und Investitionspläne in der Schublade, können diese aber nicht umsetzen, weil die Zuschüsse weggebrochen sind.“

Um den Fachkräftenachwuchs und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern rät der Projektleiter, die Jugendwohnheime bauinvestiv zu unterstützen und die Finanzierung der Plätze nachhaltig zu regeln. Zur Konkretisierung plant das Projekt aktuell eine Bedarfsanalyse und erstellt ein Rahmenkonzept. Hinsichtlich der Dringlichkeit verweist Finke auf die bereits im letzten Jahr durch das „Bundesministerium für Bildung und Forschung“ vorgelegte Studie „Auswirkungen von demographischen Entwicklungen auf die berufliche Ausbildung“. Hierin werden Fachkräftemangel und deutlich steigende Anforderungen an die Mobilität junger Menschen prognostiziert. „Jugendwohnen ist wichtiger denn je. Es unterstützt die wirtschaftliche Zukunftssicherung unseres Landes,“ so Finke.

Quelle: Projekt Jugendwohnen

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