Bildungspolitik

Fachkonferenz zu Beruflichen Bildung: Soll es ein Institut für Berufliche Bildung geben?

Die Zukunft der Beruflichen Bildung in Schleswig-Holstein stand auf der Tagesordnung einer Fachkonferenz. "Brauchen wir eine neue Organisationsstruktur?" lautete die Frage, über die 100 Expertinnen und Experten am 27. April in Kiel diskutierten.

28.04.2015

In ihrem Eingangsstatement hob Bildungsministerin Britta Ernst die Bedeutung der Beruflichen Bildung als starke Säule des Bildungssystems hervor. Durch die Zusammenlegung der schulischen und der betrieblichen Ausbildung in einem Ministerium ergäben sich neue Chancen: "Wir können jetzt neu denken und gegebenenfalls Strukturen anpassen, denn die Berufliche Bildung steht in vielen Bereichen vor entscheidenden Veränderungsprozessen."

Demografische Veränderungen, Fachkräftemangel oder auch die Aufgabe der Integration von Flüchtlingen stellten insbesondere für den Übergangsbereich große Herausforderungen dar. "Es ist unsere Aufgabe, die Qualität der Beruflichen Bildung dauerhaft zu sichern. Regionale Berufsbildungszentren und Berufliche Schulen sind wichtige Standorte in der Fläche." Nach Ansicht von Ernst ist es nicht akzeptabel, dass die Zahl der Jugendlichen, die im Übergangssystem verharren in Schleswig-Holstein seit 2005 lediglich um 6 Prozent zurückgegangen sei. "Diese Zahl macht deutlich, wie groß der Handlungsbedarf ist", sagte Ernst und betonte zugleich, dass man erst am Beginn des Prozesses stehe. "Es geht um gute Qualität. Wir wollen einen ergebnisoffenen Dialog über die beste Struktur."

Die Konferenz im Kieler RBZ Wirtschaft diente einem ersten Informationsaustausch über die Vor- und Nachteile der Errichtung eines Instituts für Berufliche Bildung. Über 100 Expertinnen und Experten aus der Beruflichen Bildung, der Wirtschaft, den Gewerkschaften und Verbänden der Lehrkräfte mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik und von den Schulträgern diskutierten mit. Unter anderem berichteten Vertreter des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung - Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Ingo Schlüter und Rainer Schulz - über ihre Erfahrungen und stellten sich anschließend der Diskussion mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. Ziel war es, Impulse für die weitere Vorgehensweise zu erhalten und die unterschiedlichen Standpunkte zu erörtern.

Quelle: Ministerium für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein vom 28.04.2015

Redaktion: Kerstin Boller

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